SV Niederfischbach – SG Westerburg/Gemünden/Willmenrod II (Sonntag, 15 Uhr). „Wir konnten in der vergangenen Saison gegen diesen Gegner nicht gewinnen“, erinnert sich Niederfischbachs Trainer Andreas Waffenschmidt an das 2:2 und die 1:3-Niederlage in den beiden Vergleichen mit der Westerburger Bezirksliga-Reserve. Das soll diesmal auf eigenem Platz anders aussehen. Waffenschmidt kann dann wieder auf den zuletzt fehlenden Jan Schmidt zurückgreifen. Die „Adler“ wollen nach ihrer ersten Saisonniederlage gegen die DJK Friesenhagen wieder in die Erfolgsspur zurückkehren und ihren Platz in der oberen Hälfte der Tabelle untermauern.
„Für uns beginnen die Wochen, in denen es gilt dranzubleiben, da die personelle Lage gerade schwieriger ist und sich erst ab Oktober etwas entspannt“, sagt Westerburgs Trainer Patrick Weber, dessen Team mit vier Punkten auf Rang neun steht. „Dazu kommen jetzt einige Gegner, die ich sehr stark einschätze. Unter anderem Niederfischbach, die für mich immer zwischen Himmel und Hölle sind.“ Für sein Team gelte es, in Schlagdistanz zu bleiben, und sich in den Spielen im Oktober gegen direkte Konkurrenten abzusetzen.
SG Honigsessen/Katzwinkel – SG Herschbach/Girkenroth/Salz (Sonntag, 15 Uhr). Die beiden Aufsteiger sind sehr gut aus den Startlöchern gekommen. Honigsessen führt die Tabelle an, Herschbach steht als Fünfter ebenfalls gut da. Erst vor anderthalb Monaten trafen sich beide Teams, als sie das Endspiel um die Kreismeisterschaft nachholten. Herschbach hatte mit 2:1 die Nase vorn. „Daher wissen wir, was auf uns zukommt. Herschbach hat eine sehr gute Mannschaft mit starken Einzelspielern, die immer ein Spiel entscheiden können“, zeigen die Honigsessener Trainer Sven Mensch und Tarek Petri großen Respekt vor ihren Gästen. Aber auch ihr Team muss sich wahrlich nicht verstecken. „Wir sind insgesamt zufrieden, die Jungs ziehen im Training voll mit. Allerdings müssen wir über die 90 Minuten hinweg noch konstanter in unseren Leistungen werden“, fordert das Trainerduo.
„Mit Honigessen treffen wir auf den 54 Kilometer entfernten Tabellenführer der A-Klasse“, rechnet Herschbachs Trainer Manuel Groß vor und macht klar, dass er keine Lust hat, die weite Fahrt mit leeren Händen zu beenden. „Unser Ziel ist es, Punkte mitzunehmen, um auch weiterhin im vorderen Drittel mitmischen zu können“, sagt er. Es müsse sich allerdings zeigen, ob die angeschlagenen Spieler wieder fit sind.
Sportfreunde Schönstein – SG Alsdorf/Kirchen/Freusburg/Wehbach (Sonntag, 15 Uhr). „Nach zwei Auswärtsniederlagen mit jeweils fünf Gegentoren müssen wir uns nicht fragen, woran es liegt“, wünscht sich Schönsteins Spielertrainer Marcus Meyer vor allem mehr defensive Stabilität. „Wir müssen wieder alles geben. Alsdorf ist eine gute Mannschaft, aber wir spielen zu Hause und haben noch was gutzumachen aus dem Pokalspiel“, so Meyer. In der ersten Runde des Wettbewerbs unterlagen die Sportfreunde mit 2:7. Sieben Gegentore kassierte Alsdorf derweil vor einer Woche gegen die SG Honigsessen/Katzwinkel (1:7). „Wir waren alle etwas schockiert und sprachlos. Nicht, dass wir verloren haben, war das Problem, sondern die Art und Weise. Auch die angespannte Personalsituation darf hier nicht als Ausrede gelten“, sagt Gästetrainer Christian Ningel. Gemeinsam habe man „das meiste aufgearbeitet“. Den Schönsteinern attestiert Ningel einen guten Start. „Marcus Meyer hat offenbar die richtige Mischung gefunden bei seiner runderneuerten Mannschaft. Gerade das macht sie so unberechenbar und gefährlich.“
SG Alpenrod-Lochum/Nistertal/Unnau – SG Rennerod/Irmtraut/Seck (Samstag, 16.40 Uhr). Der Trend der vergangenen Runde setzt sich auch nach dem Abstieg beider Teams fort. Alpenrod sammelte in der Bezirksliga immerhin 23 Punkte und ist eine Etage tiefer bisher ungeschlagen. Dagegen hat Rennerod, das in der Vorsaison nur auf acht Punkte kam, erneut Probleme und ist schon wieder Letzter. „Am Wochenende haben wir es gegen Herdorf zum ersten Mal geschafft, über die gesamten 90 Minuten Leistung zu bringen“, blickt Rennerods Trainer Justin Keeler auf das jüngste 2:2 zurück. „Wir haben bereits vor zwei Wochen im Pokal gesehen, wie es sich in Alpenrod verhält, wenn man die erste Hälfte verpennt“, ruft er zugleich die 1:3-Niederlage in Erinnerung. Ziel sei es, den nächsten Schritt zu machen und Konstanz zu finden, so Keeler.
Für Alpenrods Trainer Björn Hellinghausen steht ein Wiedersehen mit seinem Ex-Verein an. „Vom Tabellenplatz des Gegners dürfen wir uns nicht blenden lassen“, warnt er. „Bereits im Pokalspiel waren sie auf Augenhöhe und haben uns alles abverlangt.“ Deshalb gelte es, an die Leistung der zweiten Halbzeit beim jüngsten 2:0 in Westerburg anzuknüpfen, um weiter ungeschlagen zu bleiben.
SG 06 Betzdorf – VfB Niederdreisbach (Sonntag, 15 Uhr). Nachdem der frischgebackene Papa Dennis Reder vor einer Woche mit der Geburt des Nachwuchses das wohl schönste Geschenk bekam, hätte er am Sonntag auch gegen drei Zähler an seiner alten Wirkungsstätte nichts. Zu Oberliga-Zeiten war er auf dem Bühl einst Co-Trainer von Walter Reitz. „Das Unentschieden gegen Steineroth vor einer Woche mit dem späten Ausgleich war glücklich für uns“, blickt Reder zurück, der am Sonntag unter anderem auf den verletzten Lars Lapp (Oberschenkel) und den aus privaten Gründen verhinderten Sandro Josten verzichten muss. „Wir haben in der Vergangenheit schon häufiger gezeigt, dass wir solche Situationen meistern können“, ist der VfB-Trainer guter Dinge.
Ernüchterung hielt zuletzt bei den 06ern ein. „Wir sind nach der 3:4-Niederlage gegen Herschbach auf dem Boden der Tatsachen angekommen. Aktuell unterlaufen uns noch zu viele individuelle Fehler. Die müssen wir abstellen und den Kopf frei bekommen“, sagt Trainer Mirkan Kasikci.
SG Herdorf – SSV Weyerbusch (Sonntag, 15 Uhr). Ist der Knoten beim SSV Weyerbusch geplatzt? Die jüngsten Ergebnisse deuten zumindest darauf hin. Nach der 0:7-Klatsche zum Ligaauftakt gegen den VfB Niederdreisbach war die Mannschaft von Ingo Neuhaus schon beim 1:2 gegen die SG 06 Betzdorf deutlich präsenter, knöpfte anschließend dem starken Aufsteiger SG Honigsessen/Katzwinkel einen Zähler ab und ließ im Kreispokal gegen die SG Gebhardshainer Land (2:0) sowie in der Liga gegen die Sportfreunde Schönstein (5:2) die ersten beiden Siege hintereinander in dieser Spielzeit folgen. Diesen Trend versucht der SSV am Sonntagnachmittag fortzusetzen. „Die Mannschaft hat vor drei Wochen begonnen, sich am Riemen zu reißen. Kämpferisch haben wir seitdem sehr gute Leistungen gezeigt und zuletzt gegen Schönstein auch spielerisch überzeugt“, bilanziert Trainer Ingo Neuhaus. Trotz großer Personalsorgen wollen die Gäste ihren Lauf fortsetzen.
Neuhaus’ Herdorfer Kollege Benjamin Simon sieht nach dem personellen Aderlass in der Sommerpause eine Entwicklung in seinem Team, das zum Teil aus Spielern besteht, die in der Vorsaison noch in der zweiten Mannschaft spielten. „Wir versuchen uns einen Plan zurechtzulegen, mit dem wir in der Lage sein können, Punkte zu holen. Darin besteht meine Aufgabe. Ich bin überzeugt davon, dass uns das auch gelingen wird. Von heute auf morgen gelingt dieser Prozess natürlich nicht. Wir denken Schritt für Schritt. Das Kollektiv soll ein möglicher Schlüssel ein.“ René Weiss/Marco Rosbach