A Hunsrück/Mosel: SG schlägt Binningen zu Hause klar, Boppard spielt 0:0 in Neuerkirch - Im Tabellenkeller feiern Kirchberg II und Weiler Siege
A Hunsrück/Mosel: Morshausen hält nach 5:1 gegen Binningen alle Trümpfe in der Hand
Im Topspiel des Spieltages hatte in Gondershausen Gastgeber SG Morshausen (in Blau, mit Jonas Schneider) das bessere Ende für sich und bezwang den SV Binningen (von links mit Elias Ternes und Nils Straßen) mit 5:1. Foto: Sascha Berkele
Sascha Berkele

Nachdem der SSV Boppard bei Biebertal nicht über ein Remis hinauskam, hat die SG Morshausen in der Fußball-Kreisliga A Hunsrück/Mosel alle Trümpfe in der Hand: Die SG hat einen Punkt weniger, aber auch zwei Partien weniger absolviert. Ein sensationelles Spiel erlebten die Zuschauer unterdessen in Weiler, wo der heimische SC einen 0:3-Rückstand gegen Masburg in ein 4:3 verwandelte. Der Spieltag im Überblick:

SG Bremm – Spvgg Cochem 5:0 (3:0). Das Derby am Freitagabend war eine klare Angelegenheit zugunsten der Gastgeber, die vor allem in Halbzeit eins deutlich überlegen waren. „Nach der Pause sind wir dann mehr und mehr in den Verwaltungsmodus übergegangen“, sagte SG-Coach Jan Braun. „Das war aber sicherlich auch ein wenig dem tiefen Platz geschuldet.“ Vielleicht war es aber auch ein wenig den Gästen geschuldet, die laut ihrem Trainer Tam Nsaliwa wieder einmal eine tolle Moral gezeigt und sich nicht in ihr Schicksal ergeben hatten.

„Sie haben wirklich einen großartigen Charakter“, lobte Nsaliwa sein Team. Das befinde sich aktuell in einem Entwicklungsprozess, der den Coach aber im Hinblick auf die Zukunft optimistisch stimmt: „Alle ziehen gut mit und sind bereit, sich fußballerisch weiterzuentwickeln.“ Gegen starke Bremmer habe es verdient nicht gerecht. Das sah auch Braun so, der mit dem Auftritt seines Teams absolut zufrieden war. Die Mannschaft habe von Beginn an gezeigt, dass sie die Partie unbedingt gewinnen wolle.

Tore: 1:0 Oleksandr Lavrinenko (8.), 2:0 Philipp Liel (18.), 3:0 Philipp Franzen (32.), 4:0 O. Lavrinenko (35.), 5:0 Maurice Mertens (68.).

SGMorshausen/Beulich/Gondershausen – SV Binningen 5:1 (3:1). Aus Sicht von Binningens Coach Dennis Kohlhaas spiegelt das Ergebnis nicht den Spielverlauf wider. Und der Trainer nennt auch Gründe für seine Einschätzung. So hatte er am Ende insgesamt sechs Chancen für die Gastgeber gezählt, nannte sie „gnadenlos effektiv“. Dem 1:0 nach einer Minute sei beispielsweise eine Binninger Großchance vorausgegangen und auch vor dem 3:1 für die Gastgeber habe sein Team sogar eine Dreifach-Möglichkeit auf den Ausgleich gehabt.

Für die zweite Halbzeit hatte sich seine Mannschaft dann viel vorgenommen, kassierte aber nach einem individuellen Fehler das vierte Gegentor und damit war die Partie entschieden. Ganz so sah es sein Gegenüber Keven Zimmermann nicht. Der fand zwar auch, dass die erste Halbzeit relativ ausgeglichen und temporeich war, sagte aber: „Das 3:1 war zu diesem Zeitpunkt verdient.“

Nach der Pause habe sein Team die Partie dann dominiert und das Binninger Spiel im Keim erstickt. Ein Sonderlob gab es übrigens auch noch. Und das ging an den jungen Schiedsrichter Luca-Elias Rech, der die Partie laut Kohlhaas sehr souverän und mit ganz viel Augenmaß geleitet hatte.

Tore: 1:0 Yannick Halfmann (1.), 2:0 Benedikt Christ (25.), 2:1 Mirco Mono (38./Foulelfmeter), 3:1 Christ (45.), 4:1 Luca Biersch (50.), 5:1 Halfmann (60.).

TuS Kirchberg II – SG Nörtershausen/Udenhausen/Oppenhausen 2:1 (1:0). Auch wenn der Kirchberger Sieg aufgrund des späten Treffers glücklich war, so war er doch verdient. Da herrschte bei beiden Trainern Einigkeit. Die Gastgeber, wieder durch einige Akteure aus der ersten Mannschaft verstärkt, hatten über die gesamte Spieldauer die Kontrolle über die Partie, ließen den Ball gut laufen und führten zur Pause verdient mit 1:0.

„Wir haben das wirklich gut gemacht“, befand Coach Jannik Huber. Ein Manko gab es allerdings: Sein Team ging zu fahrlässig mit den Möglichkeiten um. Das rächte sich nach 58. Minuten, als die Gäste einen perfekten Pass in die Schnittstelle spielten und Demetrios Pfoo einschob.

„Mit ein wenig Glück verteidigen wir das bis zum Schluss“, sagte Nörtershausens Trainer Andreas Conrad, der krankheitsbedingt nicht vor Ort war, die Partie aber über den Livestream verfolgt hatte. Allerdings musste auch er zugeben, dass Kirchberg besser war. Huber indes hofft, dass es seinem Team gelingt, den Schwung nun in die übrigen Partien im Abstiegskampf mitzunehmen.

Tore: 1:0 Maurice Mazanek (34.), 1:1 Demetrios Pfoo (58.), 2:1 Lukas Gohres (88.)

SG Biebertal/Unterkülztal – SSV Boppard 0:0. Auch wenn es zahlreiche gute Möglichkeiten auf beiden Seiten gab, fielen keine Tore auf der Asche in Neuerkirch. Das lag auch daran, dass beide Torhüter einen starken Tag erwischt hatten.

Während Boppards Coach Viktor Klein ein Chancenplus auf seiner Seite sah, war sein Gegenüber Peter Ritter der Ansicht, dass sein Team die besseren Möglichkeiten gehabt hatte. Beide sagten: „Aufgrund der Chancen wäre mehr drin gewesen.“

Ritter hatte vor der Pause 2:2 Möglichkeiten und im Anschluss mehr klarere Aktionen für sein Team gesehen. Klein unterdessen fand die Gastgeber nur in der Schlussphase, als seine Mannschaft aufgemacht hatte und auf den Siegtreffer gegangen war, mit einem Plus an Chancen gesehen, war der Ansicht, dass sein SSV mehr investiert hatte, spielerisch die bessere Mannschaft gewesen sei und deswegen eigentlich hätte als Sieger vom Platz gehen müssen.

Sicher ist jedenfalls, dass Ritter mit dem Punkt gut leben konnte, auch weil er hatte so viele Ausfälle verkraften müssen, dass er keine Wechsel hatte vornehmen können: „Das Spiel macht definitiv Hoffnung, vor allem die Art und Weise, wie die Jungs sich präsentiert haben, war absolut stark.“ Durch das Remis ist Morshausen auf einen Punkt an Boppard rangerückt, hat aber zwei Spiele weniger bestritten als der SSV.

SG Dickenschied/Gemünden – SG Moselkern/Müden/Treis-Karden 1:4 (0:2). Obwohl einige seiner Spieler erst in den frühen Morgenstunden den Weg von der Geburtstagsparty nach Hause gefunden hatte, zeigte Moselkern laut Spielertrainer Joshua Marx „ein geiles Spiel“. Er sprach seiner Mannschaft den Respekt dafür aus, wie sie trotz der schwierigen Spielvorbereitung aufgetreten war.

Allerdings hätte es zwischenzeitlich schon noch einmal eng werden können: als die Gastgeber den Anschlusstreffer zum 1:2 erzielten. „Da haben wir uns viele unnötige Fouls geleistet, und Dickenschied wurde durch die eine oder andere Standardsituation gefährlich“, so Marx. Doch spätestens mit dem Treffer zum 3:1 sei die Partie dann entschieden gewesen.

Tore: 0:1 Louis Huschet (18.), 0:2 Jonas Franzen (33.), 1:2 Christopher Bywater (49.), 1:3 Fabian Windheuser (72.), 1:4 Joshua Marx (85.).

SC Weiler – SV Masburg 4:3 (0:2). Unglaubliches Spiel in Weiler, wo die Gastgeber nach 57 Minuten mit 0:3 im Hintertreffen lagen, um dann noch mit 4:3 zu gewinnen. Und dieser Sieg war aus Sicht von Spielertrainer Mario Lehnard verdient, weil seine Mannschaft eine „absolute Willensleistung“ auf den Platz gebracht hatte. Schon das zwischenzeitliche 0:3 war aus seiner Sicht schmeichelhaft für die Gäste, die zwar mehr Spielanteile, aber weniger Chancen gehabt hätten.

Aus dem Nichts sei das 0:1 gefallen, dann habe Herrmann Kine einen Lattenknaller zum möglichen Ausgleich gehabt und im Gegenzug sei das 0:2 gefallen. „Aber wir haben das mental gut gemacht, haben weiter gut dagegengehalten und uns weiter viele Chancen erarbeitet“, so Lehnard. Allerdings fiel erst noch das 0:3, ehe die Weilerer Aufholjagd begann. An deren Ende wurde es noch einmal hektisch, auch „weil die nachvollziehbarerweise gefrustet waren“, so der Weiler-Coach. Der unterdessen war glücklich, dass sich sein Team endlich für den Aufwand belohnt hatte.

Tore: 0:1 Azad Kouleh (15.), 0:2 Matthias Bender (25.), 0:3 Colin Czaja (57.), 1:3 Christian Luitz (60.), 2:3 und 3:3 Herrmann Kine (67., 87.), 4:3 Bastian Noll (86.).

TSV Emmelshausen II – SG Vorderhunsrück 0:4 (0:1). Mit zwei direkt verwandelten Eckbällen ebneten sich die Gäste den Weg zum Sieg. Bis dahin hatte sich die Mannschaft von Coach Alex Blatt schwer getan, hatte einige gute Emmelshausener Möglichkeiten zugelassen und Probleme, in die Partie zu finden. Das lag laut Blatt vor allem daran, dass sich sein Team auf dem großen Platz zurechtfinden musste.

Doch mit den beiden Dosenöffnern direkt vor und nach der Pause wurde die Vorderhunsrücker Dominanz deutlicher. Allerdings, das musste Blatt auch zugeben, sei der Sieg vielleicht zu hoch ausgefallen. Doch damit konnte er leben. „Ich bin vermutlich der glücklichste Mensch überhaupt“, sagte er – und fand, dass sich seine Mannschaft diesen Sieg aufgrund ihres Engagements, nicht nur während des Spiels, sondern auch im Training unter der Woche verdient hatte.

Tore: 0:1 und 0:2 Lars Liebsch (42., 54.), 0:3 Lorenz Gockeln (68.), 0:4 Tobias Zenz (70.)

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