Plus
Idar-Oberstein

Der Koblenzer Wille macht den Unterschied – SC Idar-Oberstein verliert 1:2

Von Sascha Nicolay
André Petry beharkt den Koblenzer Giuliano Masala. Thiago will seinem Idarer Teamgefährten zu Hilfe eilen, während André Thom und Tim Hulsey (hinten) nur zuschauen können. Auch der überragende Koblenzer Angreifer Sascha Engel (rechts) muss seinem Mitspieler nicht helfen. Der regelt das alleine und trägt seinen Teil zum 2:1-Auswärtssieg des TuS RW Koblenz beim SC Idar-Oberstein bei.  Foto: Joachim Hähn
André Petry beharkt den Koblenzer Giuliano Masala. Thiago will seinem Idarer Teamgefährten zu Hilfe eilen, während André Thom und Tim Hulsey (hinten) nur zuschauen können. Auch der überragende Koblenzer Angreifer Sascha Engel (rechts) muss seinem Mitspieler nicht helfen. Der regelt das alleine und trägt seinen Teil zum 2:1-Auswärtssieg des TuS RW Koblenz beim SC Idar-Oberstein bei. Foto: Joachim Hähn

Manchmal entscheiden im Fußball nicht System, Taktik, Aufstellung oder individuelle Klasse über Sieg oder Niederlage, sondern schlicht und ergreifend die Einstellung. So war es im Fußball-Oberligaspiel zwischen dem SC Idar-Oberstein und Rot-Weiß Koblenz, das die Gäste 2:1 (0:0) zu ihren Gunsten entschieden. „Wir wollten einfach gewinnen“, verriet der Koblenzer Fatih Cift das ebenso simple wie wirkungsvolle Rezept seiner Mannschaft auf dem Kunstrasen neben dem Haag-Stadion.

Lesezeit: 3 Minuten
Nun darf man davon ausgehen, dass auch der SC Idar-Oberstein mit dem Ziel, drei Punkte zu holen in das Duell gegangen war. Doch der entscheidende Unterschied wurde dann auf dem Platz offenbar. Während der SC Idar den 250 Zuschauern nicht das Gefühl vermittelte, den Platz unbedingt als Sieger zu verlassen, ...
Möchten Sie diesen Artikel lesen?
Wählen Sie hier Ihren Zugang
  • 4 Wochen für nur 99 Cent testen
  • ab dem zweiten Monat 9,99 €
  • Zugriff auf alle Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
E-Paper und
  • 4 Wochen gratis testen
  • ab dem zweiten Monat 37,- €
  • Zugriff auf das E-Paper
  • Zugriff auf tausende Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
Bereits Abonnent?

Fragen? Wir helfen gerne weiter:
Telefonisch unter 0261/9836-2000 oder per E-Mail an: aboservice@rhein-zeitung.net

Oder finden Sie hier das passende Abo.

Anzeige

Yasar fordert: „Raus aus der Wohlfühloase“

Idar-Oberstein. Murat Yasar ist ein Coach, der sich immer vor seine Mannschaft stellt, der aber trotzdem, wenn es sein muss, auch in der Öffentlichkeit Klartext sprechen kann. Am Samstag in der Pressekonferenz nach der 1:2-Niederlage gegen Rot Weiß Koblenz war es nach langer Zeit wieder einmal soweit. Den Coach schmerzte es sichtlich, als er zugeben musste: „Wir haben verdient verloren, weil der Gegner ein Stück weit mehr wollte.“

Und dann wurde Yasar deutlich. „Die Mannschaft muss raus aus ihrer Wohlfühloase. Ganz schnell. Die Jungs bekommen alles hinterhergetragen, aber die Gier ist nicht mehr so da“, stellte der Coach fest, ehe er weiter wetterte: „Da wird mir schon viel zu sehr auf die neue Saison geschaut als auf die aktuelle. Ich habe den Eindruck, dass jeder denkt 'super 32 Punkte', das läuft schon so weiter.“ Und dann betonte Yasar: „Nichts läuft in der Oberliga von selbst. Ich habe immer gesagt, dass die Rückrunde noch viel schwieriger wird als die Vorrunde – ich habe auch immer gesagt, dass wir den Klassenerhalt noch nicht geschafft haben.“

Keine Frage, Yasar hat immer gewarnt, dass die Spiele in der Oberliga knapp sind, dass sie auch mal in die falsche Richtung kippen können, wenn seine Mannschaft nur einen Tick nachlässt. Genau das ist jetzt passiert.

Drei Spiele hat der SC in Folge verloren, dreimal mit 1:2. Noch ist der Sportclub sicherer Neunter, mit satten zehn Zählern Vorsprung auf den ersten denkbaren Abstiegsplatz. Für Yasar ist das ein trügerisches Bild. Der Coach sieht die Tendenz, sieht, dass sein Team nicht mehr mit der letzten Gier und Leidenschaft zu Werke geht und sieht, dass sich die Mannschaften im Tabellenkeller nicht aufgegeben haben.

Der FSV Salmrohr hat gewonnen, und auch der nächste SC-Gegner, der FV Dudenhofen, hat die Kellerparty in Morlautern zu seinen Gunsten entschieden. „Da brennt am Samstag die Luft in Dudenhofen“, ist sich der Coach sicher. Die drei Gegentore nach Standardsituationen beziehungsweise hohen Bällen in Kaiserslautern und gegen Koblenz bringen den Coach auf die Palme: „Beim FCK sind wir in der 94. Minute dafür bestraft worden, dass wir nicht richtig bei der Sache sind, gegen Koblenz zweimal.“ Yasar fordert: „Wir müssen wieder mehr Zähne zeigen, nur mit Balli-Balli und Ticki-Tacka kommen wir nicht weiter, da muss wieder mehr Wucht in unser Spiel.“

Yasars Ärger und seine Ansagen spricht für eine spannende Partie am kommenden Samstag (17.30 Uhr) vor den Toren Speyers in Dudenhofen. Denn bisher war es meistens so, dass die Warnungen und Forderungen des Trainers in seiner Mannschaft Gehör fanden. Vielleicht ist dann ja auch schon wieder Florian Galle dabei, der die Nacht vor dem Spiel gegen Koblenz wegen Thrombose-Verdachts im Krankenhaus verbringen musste. Sascha Nicolay

Meistgelesene Artikel