Nach überaus unruhigen zwei Jahren wird der x-te personelle Umbruch nach der x-ten Zerreißprobe die Zukunft des VfL Bad Ems weisen. Schafft der Traditionsverein die berühmte Kehrtwende oder ist der Anfang vom Ende längst eingeläutet?
Es war höchste Zeit, dass sich alte VfLer, die nicht nur schöne, sondern auch sportlich erfolgreiche Tage in diesem Verein erlebt haben, einen Ruck geben und dem Dahinsiechen einer alten Marke nicht länger zuschauen. Es war höchste Zeit, dass der „Jahrmarkt der Eitelkeiten“ mit der Frage, wer denn beim VfL gerade gegen wen arbeitet, geschlossen wird. Der Aufbruch mit Leuten „mit Stallgeruch“ ist vermutlich die letzte Chance, wieder in die Spur zu finden. Hut ab vor Fußballern wie Wieseler, Jores, Wendland und Co. Sie sind Fachleute genug, um genau zu wissen, auf was sie sich nach reiflicher Überlegung eingelassen haben. Gespaltet wurde gerade in jüngster Vergangenheit genug. Nun gilt es, nicht nur an einem Strang, sondern gleichzeitig wieder in eine Richtung zu ziehen.
Die neue Orientierung und das Besinnen auf alte Tugenden mit lokalen Identifikationsfiguren ist zunächst zwar lobenswert, kann aber nur ein erster kleiner Schritt in eine sportlich rosigere Zukunft sein. Denn bei aller Anfangseuphorie sollte es mittelfristiges Ziel sein, die Streithähne aus der Stadt wieder an einen Tisch zu bringen und konstruktiv Hand in Hand an der Zukunft des Bad Emser Fußballs zu arbeiten. Denn zwei Vereine, die sich in der Kleinstadt in provinzieller Feindschaft gegenüberstehen, sind keine Basis für eine halbwegs erfolgreiche Zukunft.
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