Straßenhaus. Der erste Pfiff von Matthias Vogel am Samstagnachmittag auf dem Kunstrasenplatz in Straßenhaus ist ein Startsignal für die beide Mannschaften, sich in den Mannschaftskabinen bereit zu machen und allmählich in Richtung des Spielfeldes zu gehen. In Zeiten von Hygiene- und Abstandsregelungen setzt sich das dreiteilige Puzzle, das zu einem Fußballspiel gehört, erst nach und nach zusammen.
Zuerst stehen die Unparteiischen auf dem Platz, dann kommen die beiden Teams – beim Bezirksliga-Derby zwischen der SG Ellingen/Bonefeld/Willroth und dem VfB Linz sind es zunächst die Gastgeber und zweit Minuten später die Gäste vom Kaiserberg – hinzu. „Nicht nur für die Spieler, sondern auch für uns sind die Partien mit Umstellungen verbunden. Als Schiedsrichter sind wir genauso Teil des Spiels, auch wir vermissen die Kontaktpunkte“, sagt Spielleiter Vogel.
In den Testwochen der Vorbereitung hat sich schon einiges eingespielt, aber das Neuwieder Kreistreffen und vermeintliche Spitzenspiel zugleich am ersten Spieltag ist auch für den Vorstand und die Helfer in Reihen der Ellinger ein Härtetest. 20 Ehrenamtliche sind im Einsatz und tragen dazu bei, dass das Hygienekonzept in die Realität umgesetzt wird.
„Wir haben schon im Vorfeld der Partie darauf hingewiesen, dass sich die Besucher möglichst online registrieren sollen, um Warteschlangen am Einlass zu verhindern. Der VfB Linz mit seinem Vorsitzenden Mirko Schopp hat dabei sehr gut mit uns kooperiert. Diese Handhabung hat sich als eine gute Geschichte erwiesen“, erklärt Ellingens Hygienebeauftragter Thomas Fogel. 160 Voranmeldungen gingen ein, rund 50 weitere Zuschauer kamen am Spieltag hinzu. „Bei 250 hätten wir Schluss gemacht“, erklärt Fogel.
Ein Wegesystem mit separatem Ein- und Ausgang, der Verkauf von Speisen und Getränken außerhalb des Vereinsheims sowie die konsequente Trennung von Mannschaften und Zuschauern machen das Hygienekonzept der Ellinger aus, mit dem sie am Samstag die Saison in Angriff nahmen.
„Unser Vorstand hat tolle Arbeit geleistet“, bedankte sich Ellingens Trainer Christian Weißenfels bei den Fleißigen im Hintergrund für die geschaffenen Rahmenbedingungen. So wurde auch der Ordner am Eingang selbst beim letzten Besucher, der das Sportgelände betrat, nicht müde, auf das Wegesystem und die Benutzung des Desinfektionsmittels hinzuweisen.
„Es wird eine große Herausforderung werden, über Wochen und Monate hinweg diesen großen Aufwand zu leisten“, stellt Ellingens Kassierer Clemens Hasni klar. Aber dem Verantwortungsbewusstsein und der Liebe zum Fußball wegen werden die Ellinger auch in zwei Wochen wieder ihre Absperrbänder spannen, die Nachverfolgungslisten anlegen und ihre Gäste wenn nötig darauf hinweisen, die in der Corona-Pandemie geltenden Regelungen einzuhalten. René Weiss