Powerchair-Hockey: Bad Kreuznacher holt in Dänemark EM-Bronze
Das Feuer von Kaan Sisik ist in Europa gefürchtet
Mit dem Adler auf der Brust erfolgreich: Der Bad Kreuznacher Kaan Sisik holt mit der deutschen Nationalmannschaft EM-Silber. Foto: Stefan Schäfer
Stefan Schäfer

Slagelse. Kaum einer fegte bei der Europameisterschaft im Powerchair-Hockey mit so viel Energie und Feuer zwischen den Rollstühlen der Gegner übers Feld wie Kaan Sisik. Der temperamentvolle Bad Kreuznacher wird dafür (von den Mitspielern) geliebt und zugleich (von den Kontrahenten) gefürchtet. Seine Spielweise trug maßgeblich zum Teamerfolg bei. Die deutsche Nationalmannschaft sicherte sich im dänischen Slagelse die Silbermedaille.

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Neben der deutschen Mannschaft nahmen auch Weltmeister Dänemark, die am Ende siegreichen Niederländer sowie Spanien, die Schweiz, Finnland, Belgien und Italien an dem Turnier teil. Sie alle lieferten sich packende Partien. Sisik und sein Team schafften es ins Endspiel gegen die Niederländer, konnten in einer Begegnung auf Augenhöhe aber nicht über die gesamte Spielzeit das gefährliche Passspiel der Niederländer unterbinden. Mit 9:7 gewannen die Holländer, doch auch Platz zwei ist für Deutschland und vor allem für Sisik ein feiner Erfolg.

Schon in der abgelaufenen Bundesliga-Saison war er mit seinem Team, der zweiten Mannschaft der Black Knights Dreieich, Vizemeister geworden. Den Einstieg in den rasanten Sport fand Sisik bei den Star Drivers, dem Bundesliga-Team der Sportfreunde Diakonie Bad Kreuznach. Von dort aus ging es weiter zu den Hessen.

Powerchair-Hockey ist vergleichbar mit Floorball, nur sitzen die Spieler wegen unterschiedlichster Beeinträchtigungen in schnellen Elektrorollstühlen. Mit bis zu 15 Stundenkilometern rasen die Spieler mit ihren Rollstühlen über das Spielfeld und versuchen, den Ball ins gegnerische Tor zu schießen. Je nach gesundheitlicher Beeinträchtigung und körperlicher Fähigkeit werden die Spieler nach Punkten klassifiziert.

Powerchair-Hockey ist ein Sport, den auch Menschen mit schwersten Behinderungen (zum Beispiel mit Muskelschwund) betreiben können. Damit unterscheidet er sich von nahezu allen paralympischen Sportarten. Die Arten der Behinderungen sind sehr heterogen. In kaum einer anderen Behindertensportart gibt es ein Kräftemessen mit solch unterschiedlichen Behinderungen.olp

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