Formel 1
250 oder 249 – Die Frage nach Hülkenbergs Jubiläums-Rennen
Vor dem großen Preis von Katar
Vor dem großen Preis von Katar
David Davies. DPA

Erstes Rennen 2010, Pole in der Premierensaison. Nico Hülkenbergs Weg danach lief aber nicht immer optimal. Und nun fragt sich die Formel 1: Wann ist sein Jubiläumsrennen?

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Lusail (dpa) – Die Frage nach seinem Jubiläumsrennen beantwortete Nico Hülkenberg mit einer Gegenfrage: «Wenn willst Du es denn?» Typisch für den Rheinländer, der vor mehr als 15 Jahren sein erstes Formel-1-Rennen bestritt und nun vor seinem 250. steht: «Sag Du es mir», entgegnete er dem Interviewer auch noch.

Das Problem: Es herrscht Uneinigkeit, ob der kommende Große Preis von Katar Nummer 250 in der Formel-1-Personalakte des Rheinländers ist oder erst das Finale eine Woche später in Abu Dhabi. Das verdutzte auch Rennfahrer-Kollege Carlos Sainz von Williams. «Warum gibt es da Zweifel?» Erklärung Hülkenberg: «Es ist so, dass ich an ein paar Rennen teilgenommen habe, aber nicht gestartet bin.»

Die Frage nach der großen Party

Auch weil das Feiern im Rennbetrieb doch eher schwierig sei, sehe es eher nach dem Wochenende in Abu Dhabi aus, befand Hülkenberg. Nachdem das eher mehr oder weniger geklärt war, fiel die Antwort des mittlerweile 38 Jahre alten gebürtigen Emmerichers auf die Frage nach seiner besten Saison deutlich eindeutiger aus: «Diese, natürlich.»

Auch weil 2025 das Jahr seiner ersten Podiumsplatzierung wurde. In Silverstone im 6. Juli war es so weit und die gesamte Königsklasse freute sich mit dem Drittplatzierten beim Großen Preis von Großbritannien. Weit mehr als 200 Rennen musste er sich gedulden, länger als niemand anderes in der Formel 1 zuvor.

Dass ihm das im Übergangsjahr von Sauber zu Audi gelingen würde, daran hatten sicher nur wenige geglaubt. Dass er in seiner langen Karriere aber auch mal noch in einem Sieger- oder gar Titelauto antreten wird, bleibt fraglich. Ab 2030 will Audi um die WM mitfahren – in dem Jahr wird Hülkenberg 43 Jahre alt.

Von der Pole auf die Ersatzbank

Es ist so ein bisschen die Geschichte des Formel-1-Piloten Hülkenberg, eine Geschichte der verpassten Möglichkeiten. Vor seinem Einstieg 2010 bei Williams hatte er unter anderem die höchste Nachwuchsserie gewonnen, im letzten Grand Prix seiner Debütsaison raste er in São Paulo auf die Pole – und bekam nach der Saison keinen neuen Stammfahrervertrag.

Hülkenberg kehrte nach einem Jahr als Ersatzpilot bei Force India für denselben Rennstall zurück in die Startaufstellung. Fünf Jahre fuhr er für das Team, unterbrochen durch einen Einjahresausflug zu Sauber. Nach drei Jahren für Renault bekam er kein Cockpit mehr, half aber aus und überzeugte stets. Der Lohn: die erneute Rückkehr, diesmal für Haas.

Sieger in Le Mans, im Fokus von Ferrari und Red Bull

Pikanterweise löste er Landsmann Mick Schumacher ab, dessen Formel-1-Karriere seitdem keine mehr ist. Seit dieser Saison fährt Hülkenberg, der 2015 die 24 Stunden von Le Mans gleich bei seinem Debüt dort gewann sowie schon mal einen unterschriftsreifen Ferrari-Vertrag vorliegen und auch das Interesse von Red Bull geweckt hatte, wieder für Sauber und damit dem baldigen Audi-Werksteam.

Er freue sich schon auf die kommenden zwölf Monate, betonte Hülkenberg. Dann mit garantiert 250 Rennen Erfahrung in der Formel 1.

© dpa-infocom, dpa:251128-930-351624/1

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