Bochum/Miami (dpa) – Der deutsche Schwergewichtsboxer Agit Kabayel sieht in einer Häufung von Duellen zwischen Profis wie Ex-Weltmeister Anthony Joshua und Influencern eine Gefahr für seine Sportart. «Ich finde es cool, wenn man einmal im Jahr so ein geiles Event auf die Beine stellt», sagte der Interims-Weltmeister des Verbands WBC der Deutschen Presse-Agentur. Wenn solche Kämpfe zu oft ausgetragen würden, «dann macht es auch den Boxsport irgendwann kaputt», fügte der 33-Jährige hinzu. Wenn auf einmal jeder den Profi herausfordere, «dann wird es doch irgendwann nervig».
Am Freitag duellieren sich in Miami der frühere Schwergewichtsweltmeister Joshua und Influencer Jake Paul, der im vergangenen Jahr die deutlich ältere Box-Legende Mike Tyson einstimmig nach Punkten besiegt hatte. Der Kampf wird beim Streaminganbieter Netflix übertragen und ist in Deutschland am frühen Samstagmorgen zu sehen.
Herausforderer tönt
Vor dem Kampf über maximal acht Runden gegen Joshua (36) kündigte der knapp zehn Jahre jüngere Youtube-Star Paul vollmundig an, dass er «die größte Überraschung in der Geschichte des Sports» herbeiführen wolle. Denn der knapp 13 Zentimeter größere und deutlich schwere Joshua ist der haushohe Favorit. Von einer hohen Millionengage im mittleren achtstelligen Bereich für Joshua ist in mehreren Medien die Rede.
Der Brite Joshua hat nach seiner Niederlage im WM-Kampf gegen Landsmann Daniel Dubois im September 2024 kein Duell mehr bestritten. Das frühere Box-Idol Wladimir Klitschko hatte 2017 seinen letzten Kampf gegen Joshua nach einem spektakulären Duell verloren und wenige Monate später seine Karriere beendet.
Für Usyk ist die Sache schon vor dem ersten Gong klar
Schwergewichtsweltmeister Oleksandr Usyk wählte makabere Worte vor dem ungleichen Duell: «Wenn Anthony Joshua will, tötet er diesen Typen.» Der deutsche Profi Kabayel wählte leisere Töne: «Da hat der Jack Paul sich auf jeden Fall einiges vorgenommen. Wenn er der Meinung ist, dass er Anthony Joshua schlagen kann.»
Der Bochumer Kabayel tritt am 10. Januar in der ausverkauften Rudolf-Weber-Arena in Oberhausen gegen den Polen Damian Knyba an und möchte sich dabei für einen WM-Kampf in Stellung bringen.
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