Zu finden sind auf „11 + 11“ elf neue Songs, darunter den Charterfolg „Prinzessin“, und elf Meilensteine der über 50-jährigen Bandgeschichte wie „Hey Kölle“ oder „Wenn nicht jetzt, wann dann“. „Sie klingen teils vielleicht ein bisschen anders als früher, aber nicht wesentlich. ,Viva Colonia‘ bleibt ,Viva Colonia‘, da braucht man keinen neuen Beat“, sagt Sänger Patrick Lück. Die neuen Stücke spiegeln die Vielfalt der Band wider, die überregional oft als reine Karnevalsband wahrgenommen wird – zu Unrecht, wie Lück findet.
Projekte wie der Höhner Rock and Roll Circus, Höhner Classics und die Weihnachtsshows zeigten, dass die Band nicht aufs jecke Genre festgelegt sei. „Ich kann mir keine andere Band vorstellen, in der man so flexibel und kreativ sein kann“, betont Lück. Vor zwei Jahren trat die Band etwa beim Heavy-Metal-Festival in Wacken auf.
Ein Album als Gesamtleistung
Neben Lück kamen im Jahr 2021 auch Freddi Lubitz (Bass) und Edin Colic neu in die Band, Schlagzeuger Heiko Braun ist seit 2019 und Keyboarder Micki Schläger immerhin seit 2015 dabei. Einziger „alter Hase“ ist Jens Streifling (Gitarre), der seit 2003 dazugehört.
„Jeder von uns hat seinen eigenen Sound. Entscheidend ist, dass wir gut harmonieren, und das tun wir“, sagt Streifling – und man nimmt es ihm ab: Er und seine Kollegen Lück und Schläger zeigen sich beim Interview im Kölner Proberaum locker und gut gelaunt, voll positiver Energie. „Wir schätzen die unzähligen Lieder, die die Höhner hervorgebracht haben, und wollen sie gern bewahren“, betont Schläger. „Aber an der Produktion der neuen Stücke ist jetzt jeder Einzelne von uns beteiligt – das ist einfach etwas ganz anderes, wenn man selbst an der Entstehung mitgearbeitet hat.“ Die jüngeren Musiker brächten dabei auch viele modernere Ideen mit, sagt Streifling. „Sie haben eine andere Handschrift. Ich merke den Unterschied ganz krass.“ Probleme, sich darauf einzulassen, habe er nicht: „Im Gegenteil, ich finde es super.“
Unter den neuen Songs sind der bereits als Single ausgekoppelte Partyohrwurm „Es ist nicht so, wie du denkst“, aber auch das hymneähnliche „Jlöcksmomente“ oder das folksongartige „Hüsje am Rhing“, das Kölns Vielfalt und Toleranz thematisiert. Bei der Ballade „Die schönste Stroß“ singt Keyboarder Schläger über die Rückkehr in seine geliebte Heimatstadt. Überhaupt spielen Köln und das „Kölsche Jeföhl“ eine große Rolle – die Texte aller neuen Lieder sind auf Kölsch. „Wir haben unsere Wurzeln hier in Köln, also singen wir auch auf Kölsch“, sagt Lück.
Auch bei bundesweiten Auftritten sei dies nicht problematisch. „Egal, wo wir spielen, viele Leute kommen in Rot-weiß und können zumindest die wichtigsten Zeilen mitsingen.“ Auf die Details komme es dabei gar nicht an. „Und wir machen es auch nicht unnötig kompliziert, sondern versuchen, zumindest den Refrain einfach zu halten“, ergänzt Schläger. „,Pass op, pass op, Prinzessin! Dat Krokodil well dich fresse!‘ versteht auch jemand, der kein Kölsch kann.“
Höhner: „11 + 11“, Stars By Edel, CD/Vinyl, 24,99 Euro