1937 vertrieben die Nazis Jacqueline Diffring aus Koblenz - 85 Jahre später hat die Stadt nun den Nachlass der Bildhauerin übernommen
Schönes Ende einer traurigen Geschichte: Stadt Koblenz übernimmt Nachlass der Bildhauerin Jacqueline Diffring
Nach der Flucht vor den Nazis und der vorübergehenden Rückkehr nach Koblenz 1954 zog Jacqueline Diffring 1960 nach Südfrankreich, wo sie bis ins hohe Alter künstlerisch aktiv war.
Mittelrhein-Museum/Jacqueline D

Sie galt über Jahrzehnte als die verlorene Tochter der Stadt: Jacqueline Diffring floh 1939 vor den Nazis nach England, geriet in Koblenz in der Folge in Vergessenheit und fand ebendort erst ab 2014 wieder ihren Platz im kollektiven Gedächtnis. Zwei Jahre nach ihrem Tod hat die Stadt nun den künstlerischen und biografischen Nachlass der Bildhauerin übernommen. Das schöne Ende einer – in weiten Teilen – traurigen Geschichte.

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Im Mittelrhein-Museum (MRM), wo in dieser Woche die mit der Verwaltung betraute Jacqueline Diffring Collection vorgestellt wurde, steht die „Confluentia“: zwei viereckige, eiswasserblaue Formen, die sich von einem massiven Sockel aus zunächst verhalten aufeinanderzubewegen, um sich auf halber Höhe schließlich zu berühren.