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Prokofjews „Die Liebe zu den drei Orangen“ am Theater Koblenz: Rauschhaftes Totaltheater
Matthias Baus

Zwischen 5000 und 6000 Opernwerke sind überliefert, sagt die Musikwissenschaft. Was zusammen mit einer anzunehmenden Dunkelziffer unwiederbringlich verlorener Werke eine Zahl von Zigtausenden Bühnenstücken ergeben dürfte, die für das Musiktheater geschaffen wurden. Gespielt werden davon im gegenwärtigen Betrieb um die 150 Werke. Viele Gründe von faktischer Unaufführbarkeit über wechselnde Moden bis zu banaler sofortiger Erfolglosigkeit können dazu führen, dass Werke verschwinden – doch dann gibt es noch jene Raritäten, bei denen man sich immer dann, wenn sie einmal irgendwo aufblitzen, verwundert die Augen reibt und fragt: „Warum nur spielt man die nicht öfter?“ Sergej Prokofjefs „Die Liebe zu den drei Orangen“ ist so eine Oper. Wo immer sie gewagt wird, reichen die Reaktionen in aller Regel von „positiv überrascht“ bis „rundum begeistert“ – Prädikate, die auch auf das Premierenpublikum der Neuproduktion im Theater Koblenz zutreffen.

Lesezeit 5 Minuten

Füllhorn von Ideen

Dabei tut das verzwickte Märchen um den Prinzen, der von schwarzer Magie zur Liebe zu drei Orangen (die sich als höchst menschliche Prinzessinnen entpuppen) verdammt ist, in der Opernfassung eigentlich alles, um es dem Publikum nicht zu leicht zu machen: etwa im Stück, das der Märchenhandlung einen Prolog voranstellt, in dem ein aufgespaltenes Publikum (es wird auch immer wieder ins Stück eingreifen) über seine ...

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