Bühne Inszenierung mit Verwirrungspotenzial: Staatstheater Mainz zeigt die Tragödie in der selten gespielten Seneca-Übersetzung
"Oedipus" am Staatstheater Mainz: Vom Ringen mit einem antiken Stoff
Gibt den Ödipus als weinerlichen und tyrannischen Egomanen: Daniel Friedl in der Mainzer Inszenierung des „Oedipus“. Foto: Staatstheater Mainz/Etter
Staatstheater Ma

Mainz. Die letzten Minuten ist es auf der Bühne und hinauf bis zum letzten Rang stockduster im Kleinen Haus des Mainzer Staatstheaters. Das Publikum ist quasi mit Blindheit geschlagen – gleich König Ödipus, der sich eben die Augen ausriss. Es sieht wie er nicht, sondern hört nur, dass Königin Iokaste sich das Schwert des Gemahls und zugleich Sohnes in den Leib bohrt. Und es lauscht im Dunkel seiner finalen Erkenntnis, er habe nun mehr geleistet als selbst die Götter ihm schicksalhaft prophezeit: Zu unwissentlichem Vatermord und Blutschande mit der Mutter setze er die Schuld am Selbstmord der Muttergattin.

Aktualisiert am 18. Dezember 2017 00:03 Uhr
Mainz gibt die Tragödie „Oedipus“. Allerdings nicht die bekannte Fassung des Griechen Sophokles aus dem Jahr 428 v. Chr. Regisseur Marcus Lobbes hat die fast ein halbes Jahrtausend später entstandene Version des römischen Philosophen Seneca gewählt. Die wird in der Neuzeit sehr selten gespielt, gilt in Theaterkreisen weithin als die schlechtere.

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