Der eine erinnert sich an zu wenig, die andere an zu viel: Das ist die Grundkonstellation von «Memory». Das Drama des mexikanischen Regisseurs Michel Franco erzählt von der langsam aufkeimenden Liebe zwischen zwei Menschen, die auf ihre jeweils eigene Weise mit der persönlichen Vergangenheit kämpfen.
Die Hollywoodstars Jessica Chastain und Peter Sarsgaard spielen die überaus herausfordernden Hauptrollen. Das blieb nicht unbemerkt: Bei den internationalen Filmfestspielen von Venedig gewann Sarsgaard dafür vergangenes Jahr den Preis als bester Darsteller.
Chastain spielt Sylvia, eine Sozialarbeiterin, die von früheren Missbrauchserfahrungen traumatisiert ist. Um in der Gesellschaft einigermaßen bestehen zu können, führt sie ein zurückgezogenes Leben gemeinsam mit ihrer Tochter. Ihr Alltag gerät durcheinander, als sie eines Tages Saul (Sarsgaard) kennenlernt, der an Demenz leidet.
Die Leben der beiden sind auf jeweils ganz unterschiedliche Weise beeinträchtigt. Saul muss damit kämpfen, in plötzlichen Momenten desorientiert zu sein und ein schlechtes Kurzzeitgedächtnis zu haben. Sylvia ist trockene Alkoholikerin, strukturiert ihren Alltag nach strengen Regeln und tut sich schwer damit, ihrer Tochter ein normales Teenagerleben zu ermöglichen.
Behutsames Zueinanderfinden
Eine Liebesbeziehung hat da eigentlich keinen Platz. Wie die beiden trotzdem langsam zueinanderfinden - und welchen Hindernissen sie dabei begegnen - ist behutsam und berührend erzählt.
Die Reihe „RZ-Filmschatz“ präsentiert am ersten Mittwoch im Monat im Odeon-Apollo-Kinocenter Koblenz und im Cineplex Bad Kreuznach besondere Filme, Rabatt unter Vorlage des RZ-AboAusweises. „Memory“ wird am 4. Dezember um 17.30 Uhr gezeigt, Karten für Koblenz unter Tel. 0261/311 88 oder online unter www.odeon-apollo-kino.de , für Bad Kreuznach unter www.cineplex.de/bad-kreuznach