Fast alle gefragten Rockbands sind männlich besetzt - Projekt von Pop RLP stärkt musikalische Frauen und fordert Umsicht bei Planern: Koblenzer Popbüro will Vielfalt auf den Festivalbühnen
Fast alle gefragten Rockbands sind männlich besetzt - Projekt von Pop RLP stärkt musikalische Frauen und fordert Umsicht bei Planern
Koblenzer Popbüro will Vielfalt auf den Festivalbühnen
Ausnahmeerscheinung: Sängerin Judith Holofernes und ihre Band Wir sind Helden waren schon Top Act bei Rock am Ring. Sonst spielen dort vor allem Männer. Foto: dpa picture alliance / dpa
Koblenz. Es ist das größte Rockfestival der Region und eine der einflussreichsten Veranstaltungen ihrer Art in Europa: Rock am Ring zieht jedes Jahr Zehntausende Fans an. Zu hören sind dabei vor allem Männer. Im bisherigen Programm für 2022 sind gerade einmal 4 Prozent aller Künstler weiblich – nämlich Brody Dalle, Sängerin von The Distillers, und die Bassistin der Broilers, Ines Maybaum. Um weibliche Top Acts auf den Festivalplakaten zu finden, muss man schon archivarisch tätig werden: Vor knapp zehn Jahren waren mal Gossip mit Beth Ditto zu Gast oder Mitte der 2000er-Jahre Nelly Furtado oder Wir sind Helden. Die Band von Sängerin Judith Holofernes spielte sogar als Headliner: „Limp Bizkit haben abgesagt!“ stand damals fast entschuldigend auf dem Plakat.
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Auch wenn dieses Ungleichgewicht aus wirtschaftlicher Sicht der Festivalbetreiber seine Gründe haben mag: Zeitgemäß erscheint es nicht mehr. Deshalb möchte das Kompetenzzentrum Popularmusik Rheinland-Pfalz (Pop RLP) mit einem neuen Projekt gegensteuern: „in:balance“ lautet der Titel, der für den Wunsch nach mehr Gleichberechtigung steht.