Die Bundeskunsthalle in Bonn zeigt mit der opulenten Ausstellung "Erträumte Reisen" eine neue Facette des großen Künstlers: Ernst Ludwig Kirchner: Jedes Bild ist eine Reise
Die Bundeskunsthalle in Bonn zeigt mit der opulenten Ausstellung "Erträumte Reisen" eine neue Facette des großen Künstlers
Im Atelier hielt sich der Maler und Bildhauer Ernst Ludwig Kirchner stets am liebsten auf. Mit dem Gemälde „Bergatelier“ von 1937 zeigt er sein Refugium in Davos, wohin sich der Künstler bereits 1918 zurückgezogen hatte. Foto: Kirchner Museum Davos Bundeskunsthalle
Bonn. Berliner Straßenszenen bietet diese Ernst-Ludwig-Kirchner-Ausstellung nicht. Das ist eine kleine Sensation, gehören sie doch zu den bekanntesten Bildern des 1880 in Aschaffenburg geborenen Künstlers. Oft – zu oft? – wurden diese Werke schon ausgestellt in Schauen über den deutschen Expressionismus, das urbane Leben am Anfang des 20. Jahrhunderts oder über die Künstlergruppe „Die Brücke“. Die Ausstellung „Erträumte Reisen“ der Bundeskunsthalle Bonn verschiebt den Fokus der Aufmerksamkeit auf einen anderen, noch zu entdeckenden Kirchner.
Lange Zeit wurde Kirchners Spätwerk stiefmütterlich von der Kunstgeschichte behandelt – zu Unrecht. Nachdem sich der Maler und Bildhauer 1918 in die Schweizer Bergwelt nach Davos zurückgezogen hatte, änderte er seine Sujets und seinen Stil: Der einstmals vibrierende Pinsel, mit dem er zu einem der wichtigsten Vertreter des deutschen Expressionismus avancierte, kommt nun zur Ruhe, die Farben werden flächig aufgetragen, Konturierungen sind jetzt ...