Premiere II In "Wut" greift die österreichische Autorin die Attentate um "Charlie Hebdo" auf - Klug ist das nicht
Diskursgeblubber: Die Marotten der Elfriede Jelinek

Mit Vollgas durch eine wütende Welt. 

Theater Bonn/Thilo Beu

Bonn. 2004 erhielt Elfriede Jelinek den Literaturnobelpreis. Zu Recht. Ihre Dramen weisen das auf, was in der sonstigen Gegenwartsdramatik eher selten ist: Komplexität und Intellektualität. Den Höhepunkt dieser Kunst bildete Jelineks Wirtschaftskomödie „Die Kontrakte des Kaufmanns“ – ein fulminanter postdramatischer Text, den Nicolas Stemann 2009 am Schauspiel Köln kongenial in Szene setzte. Mit „Winterreise“ und „Das Werk/Im Bus/Ein Sturz“ folgten weitere wichtige Stücke.

Doch irgendwann wurde Jelineks permanente Produktion von Textflächen – oft mehr als 100 Seiten Fließtext – zu einer Marotte, ja, es waren nur noch Fließbandprodukte eines Diskurstheaters, das unaufhörlich redet, ohne mehr etwas Wesentliches zu sagen. Der vorläufige Tiefpunkt dieser Entwicklung ist „Wut“.

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