"Time" heißt diese Arbeit Tan Pings, auf der sich eine schier endlose Tuschelinie über aneinandergereihte Papierstreifen erstreckt. Zu sehen ist dieses Rollbild neben vielen anderen Werken des chinesischen Künstlers von Sonntag an im Koblenzer Ludwig Museum. Stefan Schalles
Tan Ping ist nicht nur Künstler, sondern auch Systemsprenger. In seinem Werk verbindet er die Traditionen chinesischer und westlicher Kunst, entwickelt aus der Linie eine einzigartige Bildsprache. Im Ludwig Museum ist all das nun hautnah zu erleben.
Die Linie, sie gibt bei Tan Ping die Richtung vor, zeigt sich mal in strenger Kontinuität, mal in mäandernder Schwingung, ist allgegenwärtig, ob nun in seinen Zeichnungen und Gemälden, auf Holzschnitten oder Druckgrafiken. Wohl kaum jemand vermag ein stringentes Prinzip derart vielschichtig auszuleben wie der chinesische Künstler, aus unterschiedlichsten Ausdrucksformen eine global gültige Bildsprache zu entwerfen.