Festival stellt Programm vor
Denkbares: Auf Pilgertour durchs Leben
Neben Gesprächen, Musik und Literatur ist auch die Kunst fester Bestandteil bei Denkbares. In Koblenz präsentiert im Mai etwa Jedi Noordegraaf seine Bilder zu den sogenannten Wallfahrtspsalmen in der Bibel.
Jedi Noordegraaf

„Forever Young?“ lautet das Motto bei Denkbares, doch das Festival beschäftigt sich keineswegs nur mit Jung und Alt, sondern mit dem prallen Leben dazwischen. Ein Blick aufs Programm zwischen Psalmkunst, Margot Käßmann und besonderen Wanderungen.

Für immer jung sein – wer hat sich das nicht schon einmal gewünscht? Gerade in einer immer älter werdenden Gesellschaft scheint die Jugend als Verheißung umso strahlender, doch: Was geht im Gegenzug verloren, wenn das Jungsein zum Maß aller Dinge erhoben wird?

Mit genau dieser Frage beschäftigt sich in seiner neuen Ausgabe auch das Festival Denkbares und verspricht dabei in zahlreichen Veranstaltungen einen „philosophisch-literarischen Sommer voller Impulse über das Jungsein, das Älterwerden und das, was uns dazwischen Mensch sein lässt“, wie es in einer Mitteilung heißt. Mit Leben füllen sollen diese Ankündigung unter dem Kultursommer-Motto „Forever Young?“ erneut Autoren, Denkerinnen und Künstler an besonderen Orten.

4289 Kilometer nach Jerusalem

Eröffnet wird das Festival am Sonntag, 4. Mai, mit dem ersten von insgesamt vier „Pilgertalks“, eine kleine, aber feine Gesprächsreihe über das Pilgern als spirituelle Bewegung. In der Alten Schule in Hillscheid (Westerwaldkreis) spricht Pfarrer Werner Portugall an diesem Tag ab 17 Uhr mit dem ehemaligen Leiter der Katholischen Erwachsenenbildung in Frankfurt, Hans Prömper, über das inklusive, geistliche und partnerschaftliche Unterwegssein. Bei den weiteren „Pilgertalks“ berichtet dann am 27. Juni um 18 Uhr bei Intersport Krumholz in Mülheim-Kärlich unter anderem noch Anja Bakker, wie sie mit ihrer Wanderharfe auf dem Rücken 4289 Kilometer von Irland nach Jerusalem zurücklegte. 

Mit „Pilgerlandschaften“ beschäftigt sich derweil auch eine Ausstellung des niederländischen Illustrators Jedi Noordegraaf, die am 11. Mai um 17 Uhr im Peter Friedhofen Haus in Koblenz eröffnet wird. In den gezeigten Arbeiten nehme Noordegraaf die Betrachter mit auf eine „bildpoetische Pilgerreise durch die Wallfahrtspsalmen der Bibel“, teilen die Veranstalter um Martin W. Ramb und Holger Zaborowski mit.

Die ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Margot Käßmann, stellt bei Denkbares ihr neues Buch „Farben der Hoffnung“ vor.
Patrick Seeger. picture alliance/dpa

Die Historikerin Eva-Maria McCormack wiederum rückt bei ihrem Vortrag am 28. Juni im b-05 Café in Montabaur das Thema Hoffnung als politische und persönliche Kraft in den Fokus; Linus Hauser analysiert am 12. Juli ebendort die „Allmachtsfantasien der Tech-Milliardäre“, wie es in der Mitteilung heißt – und eröffnet dadurch einen „kritischen Blick auf den Kult um Unsterblichkeit und Transhumanismus in Silicon Valley“.

Musikalisch wird es bei Denkbares ebenfalls, etwa am 24. August, wenn Franziskus von Heereman mit seiner Frau Elisabeth Lieder in der Festungskirche Ehrenbreitstein Songs von Bob Dylan bis Johnny Cash interpretiert – und dabei über Reife und Alter philosophiert. Am 4. Oktober indes stellt die ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Margot Käßmann, im Keramikmuseum Westerwald in Höhr-Grenzhausen ihr neues Buch „Farben der Hoffnung“ vor, ehe Holger Zaborowski das Festival am 5. Oktober im Russischen Hof in Bad Ems mit einem Vortrag über das „Gelingende Leben“ beschließt. red/sts

Das vollständige Programm und weitere Infos zu den meist kostenfreien Veranstaltungen gibts unter www.denkbares.org