Künstler-Porträt
Adrien La Marca: Ein Star auf der Viola
Der französische Bratschist Adrien La Marca studiert derzeit in der Kammermusikakademie der Villa Musica in Schloss Engers ein romantisches Konzertprogramm mit Werken von Brahms, Chausson, Schuber und Boulanger ein, dass am 16. Februar im Bahnhof Rolandseck erklingen wird.
Marco Borggreve

Dass die Bratsche meist im Schatten der Violine steht: Diese eherne Tradition des Musiklebens ist wohl kaum zu ändern. Doch manchmal schafft es ein Ausnahmetalent, den Fokus auf die Viola zu richten – wie derzeit etwa der Franzose Adrien La Marca.

Manche Dinge ändern sich nie – etwa die Hierarchie der Instrumente im klassischen Musikbetrieb. So werden eigentlich nur die großen Geigerinnen und Geiger wirklich berühmt – warum eigentlich? Die kleinere und wendigere Violine kann virtuoser eingesetzt werden, wurde deshalb über Musikepochen hinweg zum bevorzugten Soloinstrument, während ihre größere und wärmer klingende Schwester, die Bratsche, oft zum Füll- und Begleitinstrument marginalisiert wurde. Deshalb gibt es weit weniger Solokonzerte für die Bratsche –   trotzdem tritt machmal ein Interpret aus dem Schatten hervor.

In Deutschland ist das etwa mit Nils Mönkemeyer der Fall oder auch mit der Bratschistin Tabea Zimmermann – diese wiederum zählt zu den Lehrmeistern des französischen Bratschisten Adrien La Marca (Jahrgang 1989), der derzeit mit Stipendiatinnen und Stipendiaten der Villa Musica in Schloss Engers ein Konzertprogramm erarbeitet.

Neuer Dozent der Villa Musica

Es ist sein erstes Kursprojekt als Dozent der Landesstiftung, die mit La Marca einen der prominentesten jungen Bratscher an Land gezogen hat: In vergangenen Jahren hat er zahlreiche prominente Orchester- und Spielortdebüts gefeiert sowie Wettbewerbe für sich entschieden.

Auf sich aufmerksam gemacht hatte Adrien La Marca bereits bei der Saisoneröffnung der Villa Musica im Mainzer Landesmuseum im Brahms-Sextett an der Seite unter anderem des Geigers Marc Bouchkov und des Cellisten Kian Soltani – ein Aufsehen erregender, früher Höhepunkt der Spielzeit. In seinem aktuellen Projekt erarbeitet La Marca wieder Brahms: das Klavierquartett Nr. 1 g-Moll, op. 25, außerdem Ernest Chaussons spätromantisches Klavierquartett A-Dur, op. 30, sowie  Lili Boulangers  „Nocturne et Cortège“ für Cello und Klavier sowie drei für Violine und Viola bearbeitete Lieder von Franz Schubert.

Tickets gibt es noch für das Konzert am Sonntag, 16. Februar, um 18 Uhr im Arp Museum Bahnhof Rolandseck unter www.villamusica.de sowie unter www.arpmuseum.org