Neuwied

Selbsthilfegruppe „Phoenix“ lud ein zum Gruppentreffen

"Für uns war das Jahr 2019 eine Selbstfindung. Es gab viel zu tun, um alles einzutüten, was für eine Selbsthilfegruppe wichtig ist.

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Dabei haben wir uns sicher etwas schwer getan. Es war ein langer Prozess bis wir alles in trockenen Tüchern hatten. Wir sind jeden Punkt und jedes Detail akribisch durchgegangen, haben sie diskutiert und kritisch bewertet. Es entstand ein reger Meinungsaustausch, zum Beispiel bei unserer Namensgebung. Es gab einige Vorschläge und wir entschieden uns dann einstimmig für den Namen „Phoenix“. Diesen sagenhaften Vogel der alten Ägypter, der sich selbst verbrennt und aus seiner Asche verjüngt hervorgeht. Das Sinnbild der Auferstehung. Das passt gut zu unserer Gruppe. Wir haben grundsätzlich über jeden Punkt abgestimmt und das Ergebnis schriftlich festgehalten. Als Fazit kann man sagen: „Es ist uns gut gelungen“ und „Was lange währt wird gut“.

Kürzlich kamen wir zum Gruppentreffen zusammen, um das Jahr abzuschließen. Für diesen Abend hatten wir Holger Thiel, Leiter der ambulanten psychiatrischen Pflege in Andernach (APP) eingeladen. Herr Thiel hielt im ersten Teil des Abends einen Vortrag zum Thema „Bewertungsfreie Wahrnehmung“. Für dieses Thema hatten wir uns im Vorfeld entschieden, gerade auch weil psychisch erkrankte Menschen ihr Umfeld anders wahrnehmen und bewerten. Meistens entsteht dann eine sehr belastende Situation, vor allem bei einem Nichtvorhandenen oder geringen Selbstwertgefühl. Es entstand ein sehr interessanter Austausch von eigenen Erlebnissen und Erfahrungen, weil wir auch Betroffene sind. Fragen zu dem Thema wurden von Herrn Thiel ausführlich und verständlich beantwortet sowie mit Beispielen unterlegt. Danach berichtete er ein wenig über die Arbeit und die Ziele der APP. Leider konnte er nicht bis zum Ende bleiben. Wir haben ihn dann herzlich und mit guten Wünschen verabschiedet.

Nun begann der gemütliche Teil des Abends, unsere Weihnachtsfeier. Dazu hatte jeder etwas mitgebracht. Selbst gebackene Weihnachtsplätzchen, Spekulatius, Käsehäppchen und vieles mehr. Es wurden, passend zur Weihnachtszeit, kleine satirische Geschichten vorgetragen, in denen es um den wachsenden Konsum ging. Vor allem haben wir unsere Probleme mal ausgeblendet und über die schönen Dinge des Lebens geplaudert und dabei die Zeit ein wenig überzogen. Am Ende gingen wir, mit guten Wünschen für das Weihnachtsfest und den kommenden Jahreswechsel, nach Hause.

Wir als Gruppe würden es gut finden, wenn andere betroffene Menschen den ersten Schritt gehen würden und eine Selbsthilfegruppe besuchen. Da Selbsthilfegruppen sehr viel dazu beitragen einem das Leben als Betroffener leichter zu machen und einem Halt geben. Wir wünschen allen eine gesundes neues Jahr 2020. Eine Kontaktaufnahme mit uns ist unter der Telefonnummer 0163/482 46 08 oder per E-Mail ab SHGPhoenixNeuwied@web.de möglich."

Bericht von: Gerd Hübner