Altenkirchen

Weiterbildung der interkulturellen Fachkräfte des Landkreises Altenkirchen

Weiterbildung der interkulturellen Fachkräfte in der Kreisverwaltung Altenkirchen: Die Teilnehmenden arbeiteten im Workshop intensiven am Thema „Professionelle Haltung“.
Weiterbildung der interkulturellen Fachkräfte in der Kreisverwaltung Altenkirchen: Die Teilnehmenden arbeiteten im Workshop intensiven am Thema „Professionelle Haltung“. Foto: Kreisverwaltung Altenkirchen

Kürzlich fand ein intensiver Workshop für die interkulturellen Fachkräfte der Kindertagesstätten des Landkreises in der Kreisverwaltung statt.

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Diese Stellen der interkulturellen Fachkräfte wurden ursprünglich geschaffen, um die Kindertagesstätten bei der Aufnahme der Spätaussiedler zu unterstützen, die sich zu Beginn der 1990-er Jahre in größerer Zahl ansiedelten.

Obwohl dieser Aspekt der Integrationsarbeit weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit erfolgt, stellt er einen wichtigen Beitrag dar, denn nicht nur die zweite Generation der Neubürger sondern auch deren Eltern werden durch diese Arbeit erreicht. Die Früchte Ihrer Arbeit ernten die Fachkräfte oft erst viele Jahre später, wenn die Enkelgeneration der Zugewanderten die gleiche Kita besucht und sich die Frage nach Integration gar nicht mehr stellt.

Die Integration von Geflüchteten, aber auch aus anderen Gründen eingewanderten Menschen, ist ein ständiger Begleiter der Arbeit in den Kindertagesstätten, jedoch stellen die stark gestiegenen Geflüchteten-Zahlen seit 2014 diese vor besondere Herausforderungen.

In Kooperation mit dem Personalentwickler Holger Telke, der Bildungskoordinator für Neuzugewanderte bei der Kreisverwaltung Altenkirchen ist, hat die Fachberaterin für die Kindertagesstätten, Diplom-Pädagogin Petra Mönter das Thema der professionellen Haltung daher in den Mittelpunkt des Arbeitskreises gestellt. Der Umgang mit traumatisierten Menschen war bereits Thema des letzten Treffens.

Professionelle Haltung ist keine Selbstverständlichkeit, auch wenn sich alle darüber einig sind, dass diese eine Notwendigkeit darstellt. Die eigene Biographie des Fachpersonals, unterschiedliche Werte in Familien und Kulturkreisen und die damit verbundenen Erwartungen an die Kita und die Mitarbeitenden, sowie konkrete Herausforderungen wie fehlende Sprachkenntnisse und schwierige Gruppensituationen führen dazu, dass die hierfür notwendige Reflexion oft nicht genügend Raum findet.

Anhand konkreter und abstrakter Fallbeispiele wurden die Teilnehmenden zum Überdenken der eigenen Positionen gebracht. Warum Vorurteile wichtig sind und Menschen diese immer haben müssen, war Thema, aber auch wie man sich diese bewusst machen und sie immer wieder an die Realität anpassen kann. Die Intensität der Arbeit und die Vielseitigkeit der Ergebnisse beeindruckten die Referenten.