Koblenz

Beeindruckende Interpretation von Bachs Weihnachtsoratorium

Foto: Michael Jordan

Der Kirchenchor Herz Jesu und virtuose Solisten musizierten die Ereignisse um die Geburt Jesu in die Herzen des Publikums.

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„Mit aller Musik soll Gott geehrt werden“, soll Johann Sebastian Bach gesagt haben, aber auch: „und alle Musik soll die Menschen erfreuen.“ Bachs Musik ist also zur Ehre Gottes und zur Freude der Menschen gemacht. Dieser Zielsetzung fühlt sich Dekanatskantor Joachim Aßmann verpflichtet, was bei der konzertanten Aufführung von Bachs Weihnachtsoratorium am 5. Januar in der vollbesetzten Herz-Jesu-Kirche zu spüren war. Unter seiner Leitung führte der Kirchenchor Herz Jesu zusammen mit den Solisten Nadine Balbeisi (Sopran), Franziska Schacht (Alt), Lothar Blum (Tenor), Christian Palberg (Bass) und dem Neuen Rheinischen Kammerorchester Köln die Kantaten I, V und VI auf. Dabei arbeitete er mit seinem Chor in sprachlich differenzierter und musikalisch einfühlsamer Weise die von Bach geforderte Einheit von Musik und Text heraus. Besonders beeindruckten den Zuhörer die ausdrucksstark musizierten Choräle.

Jede Kantate bekam durch eine zielführende Interpretation aller Beteiligten ihren eigenen Charakter. Das Neue Rheinische Kammerorchester ließ sich von der eingeforderten Spielfreude des Dirigenten anstecken und agierte bei der gesamten Aufführung als zuverlässiger Partner. Der Chor überzeugte durch rhythmische Präzision und sprachliche Transparenz, wobei den Sängern die Weihnachtsfreude, wie zum Beispiel beim Eingangschor der V. Kantate „Ehre sei dir, Gott, gesungen“, förmlich anzusehen war und sich auf die Zuhörer übertragen hat. Den Solisten gelang eine stilsichere barocke Interpretation der Arien und Rezitative. Klarheit und der Wille zur inhaltlichen Aussage waren die herausragenden Merkmale. Lyrische Texte von Dorothee Sölle und Carola Moosbach, vorgetragen von Monika Kilian, wurden den einzelnen Kantaten vorangestellt und führten die Zuhörer auf literarische Weise zum Inhalt des geistlichen Librettos, was als wohltuendes Bindeglied zwischen den einzelnen Teilen empfunden wurde.

Die Zuhörer bedankten sich für diese packende Aufführung des Weihnachtsoratoriums auf hohem Niveau mit „Standing Ovations“ und einem lang anhaltenden Beifall.