Gärtnern macht den Kopf frei: Im ersten Jahr schmeckten den Mäusen meine Tulpenzwiebeln, und Schnecken schleimten sich bei den Studentenblumen ein. Kaum etwas ließen die Vielfraße übrig. Im kleinen Gemüsebeet standen dafür die Kartoffelpflanzen kniehoch, als ich die gelblich-orangen Punkte auf den Blättern entdeckte. Kartoffelkäfer, mitten in der Stadt!
Michael Stoll zu den Vorzügen eines (Vor-)Gartens
Nichts als Pleiten, Pech und Pannen also? Nun mal keine Panik. Alles andere, was ich anpflanzte, war grün und bunt. Einfach schön. Ein eigener Garten, ob groß oder klein, ist also zunächst mal auch ein bisschen Abenteuer. Und Experimentierlust. Man kann ja alles ausprobieren, in einem warmen Sommer klappt's sogar mit blühenden Zitrusfrüchten, scharfen Chili und glänzenden Auberginen. Besonders stolz war ich auf die Artischocken. Zwei Meter hoch. Klappt übrigens auch im Vorgarten, und die violetten Blüten der Distelpflanze sind apart. Hinzu kommt: Gärtnern macht den Kopf frei, es ist pure Erholung für Körper und Seele. Muskelkater inklusive. Aber so spart man sich die Muckibude ...
Überschaubarer ist das alles natürlich vor dem Haus. Ein paar Quadratmeter nur, aber auch hier, im Kleinen, ist die Freude riesig, wenn man auf der Bank sitzt, die Vögel zwitschern, Insekten beim Nektarschlürfen brummen hört.