Josef Rüddel, Deutschlands ältester Bürgermeister, geht mit 94 in Ruhestand - 56 Jahre war er Ortschef von Windhagen: Deutschlands ältester Bürgermeister: Ein Monument der Kommunalpolitik
Josef Rüddel, Deutschlands ältester Bürgermeister, geht mit 94 in Ruhestand - 56 Jahre war er Ortschef von Windhagen
Deutschlands ältester Bürgermeister: Ein Monument der Kommunalpolitik
Unglaublich, aber wahr: 56 Jahre lang leitete Josef Rüddel als Bürgermeister die Geschicke der Gemeinde Windhagen im Kreis Neuwied. Das Schild hängt an der Tür seines Wohnhauses, von wo aus er in all den Jahren agierte. Jetzt stellt sich der 94-Jährige nicht mehr zur Wiederwahl. Foto: dpa dpa
Windhagen. Er hat den ersten Bundeskanzler Konrad Adenauer mit Kartoffeln beliefert und ist auf der A 3 noch mit dem Pferdefuhrwerk gefahren. 1963, im letzten Amtsjahr Adenauers, ist er Bürgermeister von Windhagen im Kreis Neuwied geworden. Seitdem hat er sein Dorf an der Landesgrenze zu Nordrhein-Westfalen ununterbrochen politisch geleitet, 56 Jahre lang, als ehrenamtlicher Ortsbürgermeister von seinem Wohnzimmer aus. Josef Rüddel ist eine In-stitution, ein Monument der rheinland-pfälzischen Kommunalpolitik. Nun endet seine Ära – und mit dem Stolz auf sein Lebenswerk hält er bei der letzten von ihm geleiteten Gemeinderatssitzung nicht hinter dem Berg. „Ich habe nicht nur dran gedacht, ich habe gewollt, und ich habe es auch getan. Ich habe nicht immer alle gefragt, das gebe ich zu. Aber das war gut so. Deswegen hat auch keiner Nein gesagt“, sagt er in seiner Abschiedsrede an den Rat, vor sich ein riesiges Erdbeerherz mit der Aufschrift „Danke, Jüppchen“.
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„Ich hatte 14 Wahlen, immer mit Gegenkandidaten, genau habe ich das gar nicht gezählt“, sagt der 94-jährige Christdemokrat. Beim Deutschen Städte- und Gemeindebund in Berlin heißt es: „Er ist sehr wahrscheinlich der dienstälteste und auch der älteste Bürgermeister Deutschlands.