Zahlen können schonungslos sein. In der Corona-Krise – der Pandemie der Zahlen – sind sie manchmal schonungslos brutal. Ganz sicher gilt das für die aktuellen Zahlen zur Sterblichkeit in Rheinland-Pfalz in den Lockdown-Monaten November und Dezember 2020: 10 Prozent beziehungsweise 29 Prozent über dem mehrjährigen Durchschnitt lag die Mortalität zwischen Betzdorf und Zweibrücken. Wer die täglichen Corona-Meldungen aus unseren Lokalredaktionen verfolgt hat, den verwundert nur wenig, worauf das Statistische Landesamt in Bad Ems die hohe Übersterblichkeit zurückführt: die vielen älteren Menschen über 80 Jahren, die an oder mit Covid-19 gestorben sind.
Nun mag man zynischerweise einwenden, dass diese alten Menschen eh bald gestorben wären. Dies ist aber nicht nur menschenverachtend, weil viele dieser Senioren einsam und immer noch viel zu früh sterben mussten. Der Tod von vielen dieser Menschen wäre vielleicht sogar zu verhindern gewesen.