Drei Parteien, drei Spitzenkandidatinnen: Mit Malu Dreyer (SPD), Anne Spiegel (Grüne) und Daniela Schmitt (FDP) steht jetzt ein Frauentrio für die Fortsetzung der Ampelkoalition im neu gewählten Landtag von Rheinland-Pfalz. Doch im Parlament selbst sind insgesamt weniger Frauen vertreten als im bisherigen Landtag. Über Landeslisten oder direkt wurden 32 Frauen gewählt. Dem aktuellen Landtag gehören 34 Frauen an. Verschiebungen in beide Richtungen sind noch möglich, etwa wenn gewählte Abgeordnete ein Regierungsamt übernehmen und sich entscheiden, auf ihr Mandat zugunsten eines Nachrückers oder einer Nachrückerin zu verzichten.
Die Parität erreichen nur die Grünen mit einem Anteil von fünf Frauen und fünf Männern. Bei der SPD wurden 16 Frauen und 23 Männer gewählt, was einem Frauenanteil von 41 Prozent entspricht. Die FDP kommt mit zwei von sechs Abgeordneten auf einen Frauenanteil von 33,3 Prozent. Unter den 31 Abgeordneten der neuen CDU-Fraktion sind sieben Frauen (22,6 Prozent). Von Männern dominiert sind die Freien Wähler mit einer Frau unter insgesamt sechs Parlamentariern (16,7 Prozent) und die AfD-Fraktion mit einer Frau unter insgesamt neun Abgeordneten (11,1 Prozent).
Nach der SPD und den Grünen hat sich erwartungsgemäß jetzt auch der FDP-Landesvorstand für die Aufnahme von Sondierungsgesprächen zur Fortsetzung der Ampelkoalition ausgesprochen. Der Landesvorstand habe am Montagabend in einer digitalen Sitzung den Auftrag dazu erteilt, sagte FDP-Sprecher Stephan Hans in Mainz. Der nächste Schritt sei jetzt, dass die SPD mit ihren möglichen künftigen Partnern in Kontakt trete und ein Termin gefunden werde. „Da man sich ja kennt, dürfte das relativ zügig gehen.“ Der Vorstand der SPD hatte am Montagabend beschlossen, Grüne und FDP zu Sondierungsgesprächen einzuladen, der Landesvorstand der Grünen fällte auch einen einstimmigen Beschluss.