Rheinland-Pfalz. Rund eineinhalb Wochen vor der Landtagswahl in Rheinland-Pfalz liegt die Zahl der Briefwähler auf Rekordkurs. In den drei Wahlkreisen der Landeshauptstadt Mainz etwa zeichnet sich eine doppelt so hohe Briefwahlbeteiligung zur Landtagswahl ab wie bei der Wahl von 2016. Bislang haben 98.200 Menschen oder 46 Prozent aller Wahlberechtigten Briefwahl beantragt oder bereits ihre Stimme abgegeben, wie die Stadt am Mittwoch mitteilte. Erwartet wird ein weiterer Anstieg. Bei der vergangenen Landtagswahl 2016 hatten Briefwahlstimmen in Mainz einen Anteil von 24 Prozent.
Beim Besuch des Briefwahlbüros im Stadthaus an der Großen Bleiche sagte Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD), in Corona-Zeiten gebe die Briefwahl die Möglichkeit zu einem ebenso komfortablen wie sicheren Wählen. Er selbst habe sich auch erstmals für die Briefwahl entschieden. In Erwartung einer hohen Briefwahlnutzung hat die Stadt die Zahl der Briefwahlstimmbezirke von 52 auf 80 erhöht, bei 119 Wahllokalen für die Stimmabgabe vor Ort am 14. März. Für die insgesamt 199 Stimmbezirke stehen 1600 Wahlhelfer und -helferinnen bereit, die dann – acht Personen je Wahlvorstand – die Stimmen auszählen.
Die Deutsche Post spricht von einem „Rekord an Wahlbriefen für die Landtagswahl“, der sich in den Briefzentren bemerkbar macht. Anke Podewin, Leiterin der Postniederlassung Koblenz, sagte: „Natürlich haben wir das vorab so eingeplant. Alle Zeichen deuteten darauf hin, dass durch die Pandemie bedingt die Anzahl der Briefwähler stark ansteigt.“ Briefkästen würden vermehrt geleert, Aushilfen eingestellt, Wochenarbeitszeiten teils erhöht.
Auch in anderen Regionen des Landes sieht das Bild ähnlich aus. Im Westerwaldkreis zum Beispiel rechnet man mit einer Briefwahlquote von mehr als 50 Prozent.