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Kommentar zur Polizeistrategie: Bitte keine Tipps vom sicheren Spielfeldrand!

Von Manfred Ruch
Manfred Ruch, stellvertretender Chefredakteur der Rhein-Zeitung
Foto: Jens Weber
Manfred Ruch, stellvertretender Chefredakteur der Rhein-Zeitung Foto: Jens Weber

Jede Medaille hat zwei Seiten. Den Ausschreitungen, wie sie sich jüngst in Stuttgart und Frankfurt ereignet haben, liegen mit Sicherheit multikausale gesellschaftliche Zusammenhänge zugrunde. Es mag sein: Hier entlädt sich der Corona-Frust von jungen Leuten, denen die Pandemie die Möglichkeit geraubt hat, sich auf Sportplätzen, Konzerten oder den Tanzflächen der Klubs auszuleben. Oder die Wut junger Männer – häufig mit Migrationshintergrund –, die selbst mit deutschem Pass in dieser Gesellschaft oftmals Ausgrenzung und geringere Chancen im Berufsleben erfahren. Und doch sind diese gewalttätigen Szenen und brutalen Angriffe gegen Polizisten auf dem Opernplatz in Frankfurt und anderswo vor allem eines: absolut untragbar!

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Manfred Ruch zu Malu Dreyer und der Polizeistrategie Genau das hätte die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer bei ihrem Mediengespräch zum Thema zunächst einmal in aller Deutlichkeit artikulieren sollen. Sie hätte damit vermeiden können, dass ihre Empfehlungen zu einer deeskalierenden Polizeistrategie nicht gleichzeitig als versteckte Kritik an Frankfurter oder Stuttgarter Behörden empfunden ...