Das Große Haus des Mainzer Staatstheaters ist prallvoll. Bei der von uns besuchten zweiten Vorstellung von „Werther“ besteht die Mehrheit des Publikums aus Jugendlichen. Besser sagt man wohl: Aus jungen Frauen und Männern in der ersten Phase geschlechtlicher Liebesfähigkeit. Gymnasiale Oberstufengruppen strömen zuhauf ins Theater. Das ist gut und wird wohl auch noch eine Weile so bleiben. Denn gegeben wird dort eine bemerkenswerte, moderne Bühnenbearbeitung von Goethes Briefroman „Die Leiden des jungen Werther“ über die Fatalitäten einer Liebe zwischen jungen Leuten.