Brillant und blutarm zugleich: Theater Bonn inszeniert technisch starken, aber dramaturgisch schwachen "Woyzeck"
Technisch stark, dramaturgisch schwach: Theater Bonn inszeniert „Woyzeck“
Woyzeck (Paul Michael Stiehler, links) und der Hauptmann (Alois Reinhardt) bei der Premiere am Theater Bonn
Sandra Then/Theater Bonn

Zum zweiten Mal innerhalb einer Spielzeit steht in Bonn der „Woyzeck“ auf dem Spielplan: Nach einer gewagten Hinterhofinszenierung des Euro Theater Central konzentriert sich das Theater Bonn nun auf die zunehmend bröckelnde Psyche des Getriebenen. Ein überaus reizvolles Konzept mit vielen überzeugenden Ansätzen und einem brillanten Einsatz der technischen Möglichkeiten. Dennoch wirkt das Stück in weiten Teilen blutarm und blass – und zumindest zum Teil ohne überzeugende Charakterzeichnungen.

Von diesen Kritikpunkten explizit ausgenommen ist Paul Michael Stiehler, der den zunehmend hektischen und wahnhaften Soldaten Woyzeck bei der Premiere im Schauspiel Bad Godesberg mit viel Liebe fürs Detail spielt. Seine Figur ist ein Opfer des Systems, ein Mann, der sich in einem grauen Containerdorf für ein paar Groschen von Obrigkeit und Wissenschaft gleichermaßen zum Tier degradieren lässt.

Wählen Sie Ihr Abo und lesen Sie weiter:

Bildschirm und Smartphone Zugriff auf alle Online-Artikel
Kalender Monatlich kündbar
Multimediainhalte Newsletter, Podcasts
und Videos
4 Wochen testen 4 Wochen
für 
0,99 € testen
Bildschirm und Smartphone
Zugriff auf alle
E-Paper Ausgaben und Online-Artikel
Kalender Monatlich kündbar
Multimediainhalte Newsletter, Podcasts
und Videos
4 Wochen testen
4 Wochen
gratis testen

Sie sind bereits Abonnent? Hier anmelden