Die Rede in Stockholm: Warum Handke den Literaturnobelpreis verdient hat
Von Wolfgang M. Schmitt
Peter HandkeFoto: dpa
Peter Handke, das haben viele Kommentatoren in den vergangenen Wochen vergessen, ist Schriftsteller. Kein Journalist und kein Politiker. Dass er anders, mit den Mitteln der Literatur, einen geopolitischen Konflikt beschrieb, er dabei aber, wie der Titel eines literarisch bemerkenswerten, politisch bedenklichen Textes lautet, „Gerechtigkeit für Serbien“ forderte und sogar eine Rede auf der Beerdigung von Slobodan Milosevic hielt, ist schwer, vielleicht auch gar nicht nachvollziehbar. Zumindest, wenn man in der Literatur bloß eine Dienerin von Staat und Moral sehen möchte.
Lesezeit: 3 Minuten
Für Peter Handke jedoch ist die Literatur ein Gegenort, und das Sprechen ist in erster Linie das eines fragenden Schriftstellers, selbst noch bei Milosevics Grabrede. „Die sogenannte Welt weiß die Wahrheit. Deswegen ist die sogenannte Welt heute abwesend, und nicht bloß heute, und nicht bloß hier. Die sogenannte Welt ist ...
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