Das Stück ist 2476 Jahre alt und doch bis heute eine Säule des Welttheaters. Der Grieche Aischylos hatte „Die Orestie“ als Dreiteiler verfasst. Am Godesberger Schauspielhaus des Theaters Bonn sind davon jetzt nur zwei geblieben. In der Bearbeitung von Regisseur Marco Storman und Dramaturgin Male Günther fehlt die finale Gerichtsverhandlung zu Athen mit ihrem Freispruch für den Muttermörder Orest. Was die Frage aufwirft, ob so dieser Tragödie nicht ihr historisch bedeutsamstes Element genommen wird.
Von Andreas Pecht
Lesezeit: 2 Minuten
Denn bis dahin hatte göttlicher Fluch das Fürstengeschlecht der Atriden ins Mahlwerk der Blutrache getrieben: Vettern, Gatten, Eltern, Kinder mussten Generation um Generation einander erschlagen. Aischylos – der zur Zeit des Übergangs von der Tyrannei zur Frühdemokratie in Griechenland lebte – durchbricht im Schlussteil der „Orestie“ den archaischen Racheautomatismus mit ...
Möchten Sie diesen Artikel lesen?
Wählen Sie hier Ihren Zugang
Registrieren Sie sich hier
Tragen sie Ihre E-Mail-Adresse ein, um sich auf Rhein-Zeitung.de zu registrieren.
Wählen Sie hier Ihre bevorzugte zukünftige Zahlweise.