Kommentar zum Déjà-vu im Corona-Winter: Elefant im Kulturraum – Lockdown übers Portemonnaie
Willkommen zurück im Status des Vorjahreswinters. Wir haben erlebt, welche Möglichkeiten bleiben, sollten alle Zahlen (Corona-Neuinfizierte, Krankenhauseinweisungen, Belegung der Intensivbetten und der an oder mit dem Virus Verstorbenen) so weitersteigen. Und doch steht der Elefant im Raum, über den niemand sprechen will: Was anderes sollte dann kommen als erneute Lockdowns?
In Bayern und Sachsen werden bereits viele Veranstaltungen und Konzerte abgesagt – sei es wegen Krankheit, vorsichtshalber – oder wegen miserablen Verkaufs. Denn nicht nur ältere Besucher überlegen hin und her, ob sie sich maskenlos in vollbesetzte Theater und Konzerte setzen.
Aber wer spricht im Fall der Fälle die Ultima Ratio aus? Das Robert Koch-Institut plädiert bereits für eine erneute Reduzierung der Mobilität – während die deutschen Parteien mit Wundenlecken oder dem Durchsetzen von Maximalforderungen in Ampelverhandlungen beschäftigt sind. „Es wird keinen Lockdown für Geimpfte mehr geben“, hieß es zuletzt nicht nur in Deutschland. In Österreich, das unseren Entwicklungen bislang immer etwas voraus war, steht wohl alsbald für Veranstaltungen eine 2G-plus-Regel „de luxe“ an: Nur Geimpfte und Genesene finden Einlass, auch sie müssen einen frischen Test vorweisen – und zwar den teuren PCR-Test. Das wäre dann der Lockdown übers Portemonnaie und die endgültige Zuschauerverschreckung.
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