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Neustadt an der Weinstraße

Janoschs Tigerente und die Kunigundentorte: Das macht das Pfalzgefühl aus

Von Heidrun Braun
Janosch-Motiv: „Hinauf, hinauf zum Schloss“ Foto: Janosch-Filmmedien-AG
Janosch-Motiv: „Hinauf, hinauf zum Schloss“ Foto: Janosch-Filmmedien-AG

Der Fachwerkstadt zwischen Haardtgebirge, Pfälzerwald und Rheinebene wird ein besonderes Gefühl zugeschrieben, mit dem sich so manche Sorge vergessen lässt: das Pfalzgefühl. Für die gute Laune sorgen in direkter Nachbarschaft die neun Weindörfer, die zu Neustadt an der Weinstraße gehören: Diedesfeld, Duttweiler, Geinsheim, Gimmeldingen, Haardt, Hambach, Königsbach, Lachen-Speyerdorf und Mußbach. Rebenumrankte Buntsandsteinfassaden und Winzerhöfe, Riesling und Weißburgunder, viel Sonnenschein und ein laues Lüftchen, das durch die Weinberge weht, verheißen Wohlgefühl. Unbedingt ansehen muss man sich auf dem Marktplatz den Elwedritschebrunnen mit den sagenumwobenen pfälzischen Fabelwesen, allesamt schräge Vögel, halb Tier, halb Mensch. Der Brunnen stammt wie der bronzene Löwe vor dem Rathaus aus dem Atelier des Bildhauerehepaars Barbara und Gernot Rumpf aus Neustadt. Der Löwe Leo ist nicht nur das Wappentier der Stadt, sondern soll als sogenanntes Apotropaion auch jegliches Unglück abwehren. Im Dezember allerdings sind die Fenster des barocken Rathauses, eines der schönsten Gebäude der Stadt, für die Neustadter noch interessanter. An jedem Tag öffnet sich bis zum Weihnachtstag pünktlich um 18.10 Uhr ein neues Türchen des wahrscheinlich größten Adventskalenders in Rheinland-Pfalz.

Lesezeit: 3 Minuten
Als das erste Haus am Platz 1729 gebaut wurde, war es nicht als Rathaus gedacht und schon gar nicht als Adventskalender. Es sollte als Jesuitenkolleg ursprünglich einen ganz anderen Zweck erfüllen, nämlich die Vermittlung katholisch ausgerichteter Bildung, um der Gegenreformation auf die Sprünge zu helfen. Dabei nahmen die Jesuiten ihre ...