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Kreis MYK/Ahrweiler

Nach Zitterpartie Mechthild Heil knapp vorn: CDU-Politikerin holt zum vierten Mal in Folge das Direktmandat

Von Martin Boldt, Thomas Brost
Mechthild Heil hat das Direktmandat im Wahlkreis Ahrweiler für die CDU ein weiteres Mal verteidigt. Auch für die Andernacherin war es ein nervenaufreibender Abend: Ihr Vorsprung vor dem zweitplatzierten SPD-Kandidaten war während der Auszählung zeitweise nur äußerst knapp.
Mechthild Heil hat das Direktmandat im Wahlkreis Ahrweiler für die CDU ein weiteres Mal verteidigt. Auch für die Andernacherin war es ein nervenaufreibender Abend: Ihr Vorsprung vor dem zweitplatzierten SPD-Kandidaten war während der Auszählung zeitweise nur äußerst knapp. Foto: Sascha Ditscher

Mit solch einer Zitterpartie hat die CDU-Bundestagsabgeordnete Mechthild Heil wohl nicht gerechnet. Zwar holte die 60-jährige Politikerin zum vierten Mal hintereinander das Direktmandat im Wahlkreis Ahrweiler. Aber der Abstand war am Wahlabend lange Zeit hauchdünn zum Konkurrenten Christoph Schmitt von der SPD.

Lesezeit: 3 Minuten
Nach Verlusten von fast neun Prozentpunkten gegenüber der Wahl 2017 ging Mechthild Heil mit 34,3 Prozent der gültigen Stimmen über die Ziellinie. Angespannt sagte die Christdemokratin, für ein Glas Sekt sei noch nicht der Zeitpunkt, aber: „Ich bin jetzt ein wenig gelöst, das knappe Ergebnis hat sich im Laufe des ...
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Kommentar vonThomas Brost zum Wahlergebnis: Denkzettel muss der CDU zu denken geben

In diesem Wahlkampf war nichts wie sonst: Es führten nicht die Politiker die Regie, sondern die Natur. Sie griff hart dirigierend ein. Mit der Konsequenz, dass es im Wahlkreis 198 quasi einen zweigeteilten Wahlkampf gegeben hat, den an der Ahr und den anderswo.

Die Parteien haben gut daran getan, nach der Katastrophe im Ahrtal auf all ihre üblichen Instrumente zu verzichten: auf Plakate und Flyer. Auch ein Haustürwahlkampf wäre wenig sinnvoll gewesen. An Ständen taten sich die Akteure schwer, denn in der Not erscheint die Politik weit weg zu sein. Besonders erfreulich: Alle Seiten verzichteten auf Angriffe auf die politischen Rivalen.

Wahlkampf fühlte sich klamm, ja belastend an, wie Mechthild Heil immer wieder betonte. Die Christdemokratin und Titelverteidigerin brachte sich indes fernab des Scheinwerferlichts vorbildlich an der Ahr ein, ohne viel Aufhebens zu machen. Sieht man sich das Wahlergebnis an, muss man jedoch feststellen, dass die CDU, die seit 1949 das Mandat immer gewonnen hat, offenbar ein ernsthaftes Problem hat: Sie befindet sich im Sinkflug. Mechthild Heil hat binnen acht Jahren mehr als 21 Prozentpunkte (!) an Zustimmung eingebüßt, ihre Partei liegt im ehemals schwärzesten Wahlkreis bei den Zweitstimmen sogar knapp hinter der SPD. Ein Alarmsignal. Da ist viel Vertrauensarbeit beim Bürger vonnöten. Heils Herausforderer Christoph Schmitt flogen viele Sympathien zu. Der Jungpolitiker war bienenfleißig, sowohl am Wahlstand als auch helfend an Ort und Stelle. Das gute Wahlkreisergebnis gibt ihm viel Rückenwind in der Partei – vielleicht für neue Aufgaben?

E-Mail: thomas.brost@rhein-zeitung.net

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