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Kreis Altenkirchen

Analyse der Wahlergebnisse im AK-Land: Direktkandidaten der „Großen“ müssen Federn lassen

Von Michael Fenstermacher
Konzentrierte Auszählarbeit an einem spannenden Wahlabend wurde am Sonntag allerorten im AK-Land geleistet – so wie auf unserem Foto aus dem Rathaus in Daaden.
Konzentrierte Auszählarbeit an einem spannenden Wahlabend wurde am Sonntag allerorten im AK-Land geleistet – so wie auf unserem Foto aus dem Rathaus in Daaden. Foto: Markus Döring

Der Platzhirsch ist angeschlagen, doch sein Revier hat er noch einmal verteidigt. Satte 19.504 Erststimmen oder 11,3 Prozentpunkte hat der Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel (CDU) im Vergleich zur Wahl vor vier Jahren eingebüßt. Sein Direktmandat im Wahlkreis 197 kann er aber trotzdem mit einem Vorsprung von 3109 Stimmen (1,7 Prozentpunkte) vor SPD-Mann Martin Diedenhofen behaupten – auch weil der mit einem Plus von 1,6 Punkten weniger stark zulegt als seine Partei (4,6 Prozentpunkte).

Lesezeit: 4 Minuten
Für den jungen Erpeler gibt es allerdings ein dickes Trostpflaster. Er zieht ebenso über die Landesliste in den Bundestag ein wie Sandra Weeser (FDP) und Andreas Bleck (AfD). Noch etwas deutlicher die Nase vorn hat Rüddel übrigens bei den Wählern im Kreis Altenkirchen. Hier liegt er mit 32,5 Prozent 2,9 ...
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AfD-Hochburg Altenkirchen? Aussagekraft der Ortsergebnisse ist begrenzt

23,2 Prozent für die AfD in der Kreisstadt Altenkirchen? Werte wie dieser dürften bei einigen politisch interessierten Bürgern Stirnrunzeln ausgelöst haben – ist doch die Frage, wie die eigene Kommune abgestimmt hat, für viele bedeutsam. Doch nach dieser Bundestagswahl lässt sie sich kaum zufriedenstellend beantworten. Der Hauptgrund dafür ist der enorm hohe Briefwahlanteil, der für das AK-Land mit 46,0 Prozent angegeben wird (2017: 26,2 Prozent).

Da die Briefwahlstimmen zentral auf Ebene der Verbandsgemeinde ausgezählt wurden, finden sie keinen Eingang in die örtlichen Ergebnisse, die der Landeswahlleiter – wie im Altenkirchener Beispiel – im Internet präsentiert. „Repräsentative Ergebnisse gibt es nur ab der VG-Ebene aufwärts“, präzisiert Ralf Weingarten, der in der VG-Verwaltung Altenkirchen-Flammersfeld die Bundestagswahl federführend begleitet.

Und gerade bei der AfD besteht zwischen dem Ergebnis an der Urne und dem Abschneiden „am Postkasten“ ein immenser Unterschied, was sich am Beispiel der größten VG im Kreis sehr gut aufzeigen lässt. Kommt die Partei hier insgesamt auf 10,0 Prozent, so liegt ihr Stimmenanteil bei den Urnenwählern bei 14,5 Prozent, bei den Briefwählern dagegen bei nur 6,3 Prozent.

Damit dürfte auch ihr tatsächliches Ergebnis unter allen Altenkirchener Wählern deutlich unter den vom Landeswahlleiter ausgewiesenen 23,2 Prozent liegen. Eine AfD-Hochburg mit einem für die Partei überdurchschnittlichen Ergebnis ist die Kreisstadt aber sicherlich trotzdem. An den Daten für die VG Altenkirchen-Flammersfeld lässt sich übrigens auch ablesen, dass besonders CDU und Grüne deutlich bessere Briefwahl- als Urnenergebnisse eingefahren haben. Ihr Stimmenanteil bei den nichtrepräsentativen Ortsergebnissen ist damit – im Gegensatz zur AfD – tendenziell unterbewertet. mif

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