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Höhr-Grenzhausen

Wie aus einer Kelterei ein Bürgerzentrum wird: Stadt plant für 4,2 Millionen Euro eine „Neue Mitte“

Von Susanne Willke
Über das Gelände der ehemaligen Kelterei Weber ist in den vergangenen Jahren viel gesprochen worden. Nun sollen die Gebäude im Laufe des Jahres abgerissen werden, damit dort ein Bürgerzentrum gebaut werden kann.  Foto: Sascha Ditscher
Über das Gelände der ehemaligen Kelterei Weber ist in den vergangenen Jahren viel gesprochen worden. Nun sollen die Gebäude im Laufe des Jahres abgerissen werden, damit dort ein Bürgerzentrum gebaut werden kann. Foto: Sascha Ditscher

Die alte Kelterei Weber im Herzen des Stadtteiles Höhr liegt seit dem Sommer 2016 verlassen da. Seitdem wird immer wieder verhandelt, diskutiert und überlegt, was mit dem Ensemble, das so sehr das Ortsbild prägt, geschehen soll. Stadtbürgermeister Michael Thiesen und der Stadtrat von Höhr-Grenzhausen entschieden sich am Ende für ein Bürgerzentrum, mit dem wieder Leben in die Innenstadt einziehen möge. Noch in diesem Jahr soll mit dem Abriss begonnen werden. Die WZ sprach mit Stadtbürgermeister Michael Thiesen über das Grundstück mit den alten Gebäuden und dem riesigen Apfel an der Wand.

Lesezeit: 3 Minuten
Um Platz für das Bürgerzentrum zu schaffen, soll die Kelterei mit allen noch vorhandenen Gebäuden abgerissen werden. Ein Architekt sei bereits damit beauftragt, ein Leistungsverzeichnis für die Ausschreibung der Abrissarbeiten zu erstellen, so Stadtbürgermeister Michael Thiesen. Die Kosten dafür seien derzeit mit 450.000 Euro kalkuliert, davon würden 70 Prozent aus ...
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Architekt stellt dem Stadtrat Machbarkeitsstudie vor

Der Rat der Stadt Höhr-Grenzhausen beriet in seiner jüngsten Sitzung über die Pläne für die Neue Mitte in Höhr. Dort soll für rund 4,2 Millionen Euro ein Bürgerzentrum entstehen. Nachdem das Architekturbüro Blatt anhand einer Machbarkeitsstudie erste Planungsvorschläge präsentierte, wurden jedoch die entsprechenden Beschlüsse zum Bebauungsplan „Neue Mitte“ ausgesetzt, weil die SPD-Fraktion nicht mit dem Lageplan zum Aufstellungsbeschluss einverstanden war.

Nachdem das Land eine Förderzusage über 3,8 Millionen Euro für den Neubau eines Jugend-, Kultur- und Bürgerzentrums auf dem Areal der ehemaligen Fruchtsaftkelterei Weber im Stadtteil Höhr erteilt hat (die WZ berichtete), muss der Stadtrat zunächst noch die entsprechende Machbarkeitsstudie beschließen, die erste Planungsüberlegungen umfasst. Das Architekturbüro Blatt hatte in Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern des Jugendhauses Zweite Heimat während eines Workshops erste Entwürfe erarbeitet. Diesen Plänen zufolge soll auf dem Gelände, auf dem derzeit noch die alte Mosterei Weber steht, mehrere Gebäude sowie eine drehbare Bühne entstehen, die nach drinnen und draußen bespielbar ist. Dort soll Platz für den Jugendtreff Zweite Heimat geschaffen werden, Schulungsräume, Probenräume, Büros und eine Art Scheune mit Amphitheater und mit eben der drehbaren Bühne. Darüber hinaus sollen dort auch die Tanzschule und der Kinderhort, die derzeit im Stadtteil Grenzhausen untergebracht sind, ihren Platz finden.

Diese Machbarkeitsstudie sei eine erste Grundlage für die Detailplanung, erklärte Stadtbürgermeister Michael Thiesen. Mit dem Bau des Bürgerzentrums würde die Innenstadt belebt und eine Industriebrache verschwinden, über die seit Jahren diskutiert würde. „Die Sanierung der Stadt wird damit endgültig abgerundet“, freut sich der Stadtchef auf das Projekt. Nun müsse die Machbarkeitsstudie von der Struktur- und Genehmigungsbehörde Nord geprüft werden, bevor die eigentliche Detailplanung ausgeschrieben werden könne, so Thiesen weiter.

Doch dieser Schritt musste verschoben werden. Der Grund: Die SPD stellte einen Antrag, nach dem der Lageplan sich strikt an die vorhandenen Grundstücksgrenzen halten und nicht, wie aktuell vorgelegt, Grundstücke durchschneiden solle. Insgesamt vermissten auch die Grünen ausführliche Pläne, in denen die Lage und Ansicht der Gebäude plastisch dargestellt würden. Doch weil es sich bei der vorgelegten Planung zunächst um eine Machbarkeitsstudie handelt, in der sich Details noch ändern könnten, seien ein Modell und andere aufwendige Darstellungen in diesem Verfahrenschritt noch nicht vorgesehen, so die Verwaltung.

Mit den ursprünglich geplanten Beschlüssen sollten ein qualifizierter Bebauungsplan „Neue Mitte“ und der entsprechende Bauleitplan auf den Weg gebracht werden. Die Art der baulichen Nutzung dort soll als „Urbanes Gebiet“ gekennzeichnet werden, in dem eine räumliche Nähe von wichtigen Funktionen wie Wohnen, Arbeiten, Nahversorgung, Bildung, Kultur und Erholung möglich werden soll. Darüber wird in einer der nächsten Stadtratssitzungen noch einmal gesprochen werden. Susanne Willke

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