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Weinbau klappt auch im Westerwald: Volker Ecker ist ein Pionier

Wer hätte das gedacht: Hobbywinzer Volker Ecker aus Merkelbach zeigt, dass Weinbau auch im Westerwald funktioniert.  Foto: Röder-Moldenhauer
Wer hätte das gedacht: Hobbywinzer Volker Ecker aus Merkelbach zeigt, dass Weinbau auch im Westerwald funktioniert. Foto: Röder-Moldenhauer

Beim Stichwort Weinbau fallen Kennern in Rheinland-Pfalz gleich mehrere renommierte Anbaugebiete ein: Rheinhessen, Mosel, Nahe oder Ahr – um nur einige zu nennen. Der Westerwald gehört bislang nicht zu den Regionen, die für erlesene Rebensäfte bekannt sind. Doch das könnte sich durch den Klimawandel ändern, meint Volker Ecker aus Merkelbach. Der 67-jährige Rentner und Hobbywinzer beweist, dass auch in den höher gelegenen Gefilden gute Weine möglich sind – rote und weiße.

Lesezeit: 3 Minuten
Zur Probe lädt Volker Ecker seine Gäste gerne in seine wild-romantische Gartenlaube vor seinem Haus ein. Eingerahmt von Weinstöcken, deren Blätter sich zunehmend gelb und orange färben und in den letzten warmen Sonnenstrahlen des Jahres fast golden schimmern, könnte man sich glatt wie im Urlaub in der Toskana fühlen. Auch ...
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Hobbywinzer gibt Tipps gegen Probleme beim Weinbau

Bei seinem rund sechsjährigen Einsatz im Bereich Weinbau musste Volker Ecker auch immer wieder Rückschläge hinnehmen. Verantwortlich dafür waren Pilzkrankheiten und Nährstoffmangel; doch konnte er diese Umstände recht einfach „sanieren“. Wie, das möchte er anderen Gartenfreunden gerne mitteilen. „Ein paar Tipps zu den Hauptschäden und deren Behebung helfen weiter“, sagt er. Hier seine Empfehlungen.

Pilzerkrankungen: Peronospora (Falscher Mehltau) sitzt oft im Holz der Reben und befällt von dort aus die Trauben direkt. Diese schrumpfen zu Lederbeeren und sind ungenießbar. Es können auch Schrumpfbeeren auftreten, die auf gestörte Nahrungsaufnahme der Pflanze zurückzuführen sind. Der Pilz ist mit einem systemischen Fungizid, das in die Pflanze eindringt, zu bekämpfen: bei Befall noch im Herbst, wenn Blätter vorhanden sind; dann bei sechs Blättern und Erscheinen des Blütenstandes am Trieb und schließlich bei Beginn des Traubenschlusses. Für die Sanierung dürfte das reichen, sodass man später nur noch bei Erscheinen der ersten Ledertrauben zu behandeln braucht.

Botrytis (Grauschimmel; faule Trauben) kann bei Traubenschluss mit Fungizid behandelt werde. Bei schwachem Befall genügt normales Auflesen. Der Saft ist ungenießbar, kann aber bei hohem Zuckergehalt zu einem hervorragenden Wein ausgebaut werden.

Mangelkrankheiten: Das Fehlen der Nährstoffe Kalk, Kali und Magnesium führt bei den Reben zu Blattverfärbungen und frühzeitigem Welken. Mangelnde Reife und schrumpfende Beeren (Traubenwelke) sind die Folge. Verlustquoten von mehr als 70 Prozent sind bei älteren Rebstöcken normal. Als Grunddüngung bei Magnesium- und Kalkmangel gibt man als Sofortmaßnahme Bittersalz, dann als Kalk- und Magnesiumdepot Dolomitkalkgranulat. Bei Kalimangel, bei dem die Traubenwelke besonders heftig verläuft, gibt man den entsprechenden, möglichst billigen Kalidünger. Zwei Handvoll Volldünger beim Erscheinen der Knospen und zu Beginn des

Traubenschlusses schaden der Rebe überhaupt nicht. Häufig sind Neuanlagen mit Verbundpflaster versiegelt. Dann ist eine Düngung mit den vorgenannten Nährstoffen sinnlos. Sie erreichen die Pflanze nicht, und bald zeigen sich heftig die genannten Symptome. Um den Stock zu sanieren, entfernt man genügend Pflaster, gibt zwei ordentliche Schippen Dünger, arbeitet es etwas ein, gibt 30 Liter Wasser und schließt das Pflaster wieder. Das Nährstoffdepot dürfte etliche Jahre reichen, so Ecker.

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