Westerwaldkreis. Eine qualifizierte medizinische Versorgung wird zunehmend schwieriger, stellen die Westerwälder Sozialdemokraten fest und fordern deshalb dringend eine Kreisgesundheitskonferenz. Fehlende niedergelassene Hausärzte und Zahnärzte, zu lange Wartezeiten bei Fachärzten, Krankenhäuser, die aus wirtschaftlichen und strukturellen Gründen um das Überleben kämpfen, überforderte Mitarbeiter und eine nicht absehbare Entwicklung im Bereich der Pflege bereiteten vielen Westerwäldern zunehmend Sorgen.
„Beispielhaft angeführt sei die Insolvenz der Katharina-Kasper-ViaSalus-Gesellschaft oder auch die Situation in der Stadt Betzdorf, wo durch das Ausscheiden von zwei Hausärzten 4000 Patienten auf neuer Arztsuche sind“, macht Gabriele Greis, Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion, deutlich. Ein Problem in dem Zusammenhang stelle die Verunsicherung der Mitarbeiter zur Zukunftsfähigkeit ihrer Arbeitsplätze dar.
Da Eile geboten sei, wird die Westerwälder SPD daher bei der nächsten Kreistagssitzung im März beantragen, umgehend eine Kreisgesundheitskonferenz einzuberufen, um mit Experten den Istzustand zu analysieren und zukunftsträchtige Lösungsansätze zu entwickeln, damit die Menschen im Westerwald auch in Zukunft gut versorgt sind. Vertreter der Kliniken, von Ärzteschaft und Krankenkassen, der Kassenärztlichen Vereinigung, der Sozialverbände, der Pflegestützpunkte der Gesundheitsbehörden, des Ministeriums, des Apothekerverbandes sollen dem Gremium zusammen mit Mitgliedern des Kreistages angehören. „Dem Kreis kommt diesbezüglich eine besondere Verantwortung als Träger des Gesundheitsamtes zu“, so Greis. mm