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Nomborn/Hannover/Bangladesch

Sandfilter machen Regenwasser sauber: Organisation Ascend möchte in Bangladesch helfen

Von Susanne Willke

Westerwälder möchten mit konkreter Hilfe das Leben in armen Ländern nachhaltig verbessern. Sie leisten deshalb Hilfe zur Selbsthilfe vor Ort, zunächst in Dacope/Bangladesch.

Lesezeit: 3 Minuten
Natürliche Wasserquellen liefern den Menschen in Dacope, in Bangladeschs südwestlicher Küstenregion, schon lange kein brauchbares Trinkwasser mehr. Der Salzgehalt ist zu hoch. Deshalb nutzen die Menschen immer mehr Regenwasser. Um dies zu reinigen, baute die Regierung schon vor rund 50 Jahren sogenannte Ponds, ein physikalisch funktionierendes Filtersystem. Doch diese Ponds ...
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Bessere hygienische Verhältnisse schaffen

Das Team von Ascend möchte mit kleinen Projekten ganz konkrete und nachhaltige Hilfe vor Ort leisten. Deshalb gibt es bereits ein zweites Projekt mit dem Kürzel MHI. Dahinter verbirgt sich eine Kampagne, mit deren Hilfe eine Versorgungsstruktur in Sachen Menstruationshygiene zunächst in Banishanta/Bangladesch aufgebaut werden soll.

Das Problem ist nicht neu: Nicht nur im Dorf West-Banishanta werden die monatlichen Perioden der Frauen als Geheimnis und Schande behandelt. Etwa 97 Prozent der Frauen verwenden während ihrer Menstruation keine sauberen Produkte, sondern unhygienische Tücher oder sogar Lumpen aus alten Saris oder anderen Kleidungsstücken. Während ihrer Periode schleichen sich Frauen und Mädchen vor dem Morgengrauen, bevor die anderen Familienmitglieder aufstehen, zu Wasserstellen, um sich zu waschen. Tagsüber verbergen sie ihre Tücher, damit ihre Väter und Brüder diese nicht sehen. Dazu kommt, dass in den Wohnhäusern oft gar keine oder nur offene Toiletten vorhanden sind. Die Mütter sprechen mit ihren Töchtern nicht über die Menstruation, sodass die jungen Mädchen oft verstört auf die erste Menstruation reagieren und zudem mangels Aufklärung die unhygienischen Verhaltensweisen fortführen. Das Infektionsrisiko ist enorm hoch. Das Projekt von Ascend will Mädchen und Frauen über das Thema Menstruationshygiene aufklären: So soll die Kette des Schweigens durchbrochen werden und das Umfeld der Frauen für das Thema sensibilisiert werden. Vor allem soll der Zugang zu Hygieneprodukten verbessert werden.

Die Pilotphase des Projektes ist auf drei Monate geplant. Angesprochen werden Frauen im Alter zwischen 12 und 45 Jahren, das sind zunächst insgesamt 250 Frauen im Dorf West-Banishanta. Die Projektphase umfasst folgende Schritte: Es finden Schulungen zu Menstruation und Hygiene statt, Schulungen zur Anwendung von hygienischen Hilfsmitteln sowie hygienischer Säuberung von Mehrwegtüchern. Hinzu kommen öffentliche Veranstaltungen, um die Menstruation zu entstigmatisieren. Gleichzeitig soll eine sich selbst tragende, zentrale Versorgungs- und Lagerungsstruktur für Hygieneprodukte im Dorf aufgebaut sowie mithilfe von Kleinstkrediten Geschäfte für Hygienemittel etabliert werden. So kann eine ehrenamtliche Helferin ein Geschäft eröffnen, das alle Arten von Hygieneartikeln auf bezahlbarem Preisniveau bereithält. skw

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