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Westerwaldkreis

Prostituierte im Westerwaldkreis: Nur wenige beim Gesundheitscheck

Von Nadja Hoffmann-Heidrich
Prostituierte: Nur wenige beim Gesundheitscheck Foto: picture alliance

Nur wenige Prostituierte lassen sich vom Gesundheitsamt medizinisch beraten und durchchecken. Wie die zuständige Behörde des Westerwaldkreises auf Anfrage unserer Zeitung berichtet, haben in den vergangenen elf Monaten lediglich 45 Sexarbeiterinnen diese Leistung in Anspruch genommen und sich eine Anmeldebescheinigung ausstellen lassen. Das entsprechende Gesetz ist seit 1. Juli 2017 in Kraft. „Die Frauen genießen in der Regel Freizügigkeit und können mit der Bescheinigung im gesamten Bundesgebiet tätig werden“, informiert Sarah Omar, Leiterin des Gesundheitsamtes, in diesem Zusammenhang. „Auch können Prostituierte, die sich in anderen Ämtern oder Bundesländern angemeldet haben, im Westerwaldkreis tätig sein“, ergänzt sie. Rückschlüsse auf die Anzahl der im Westerwald tätigen Prostituierten lässt die Statistik deshalb nicht zu. Auch kann die Behörde keinen Zusammenhang zwischen der Zunahme von Geschlechtskrankheiten und den Prostituierten feststellen. Klar ist aber, dass es auch im Westerwald immer mehr Syphiliserkrankte gibt.

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Wie die Medizinerin Dr. Ursula Rieke, die neben ihrer Professur an der Katholischen Hochschule Mainz unter anderem als Ärztliche Leiterin/Stiftungsvorstand bei der Katharina-Kasper-Stiftung sowie als Prostituiertenbetreuerin im Westerwälder Gesundheitsamt tätig ist, berichtet, liegt die Dunkelziffer der Sexarbeiterinnen vermutlich deutlich höher – insbesondere angesichts der Zeit von Onlineanbahnungen. „Der Westerwaldkreis hat ...