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Kroppach

Ein Stück Geschichte muss weichen: „Kroppacher Türmchen“wird abgerissen

Die Bausubstanz des ehemaligen Hotels Müller in Kroppach (später „Kroppacher Türmchen“) ist stark marode. Daher wird das Gebäude abgerissen. Foto: Röder-Moldenhauer
Die Bausubstanz des ehemaligen Hotels Müller in Kroppach (später „Kroppacher Türmchen“) ist stark marode. Daher wird das Gebäude abgerissen. Foto: Röder-Moldenhauer

Am früheren Hotel Müller am Ingelbacher Bahnhof nagt der Zahn der Zeit. Das traditionsreiche Gebäude, vielen heute nur noch als „Kroppacher Türmchen“ bekannt, soll nun abgerissen werden.

Lesezeit: 5 Minuten
Jahrzehntelang war das traditionsreiche Hotel Müller am Ingelbacher Bahnhof in Kroppach das Eingangstor zu einem Urlaub in der Kroppacher Schweiz. Ende der 70er der 80er-Jahre begann dann allerdings eine unruhige Zeit für das markante Gebäude, das vielen Jüngeren heute nur noch als das „Kroppacher Türmchen“ und als Bordell ein Begriff ...
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Opernsänger preist das Hotel Müller

Jahrelang verbrachte der Hamburger Opernsänger Pastor seinen Sommerurlaub im Hotel Müller am Bahnhof Ingelbach in Kroppach. Dabei ließ er es sich nicht nehmen, einige Arien zum Besten zu geben – begleitet von Meike Elfers (geborene Müller) am Klavier. Im Juli 1966 dichtete er einen Minnegesang auf das Haus und schrieb diesen ins Gästebuch nieder:

„Seit Jahren die Devise galt,

wir fahren in den Westerwald.

Ob Sonne, Regen, Donnerkrach,

das Ziel blieb Bahnhof Ingelbach.

Denn hier beginnt der Urlaubsreiz,

der Eingang zur Kroppacher Schweiz.

Als delikater Magenfüller

ist bekannt das Hotel Müller.

Am Küchenherd, der nie erkaltet,

mit hoher Kunst die Oma waltet.

Da sie nicht alles schafft allein,

springt Fräulein Gertrud kräftig ein.

Auch Meike und die Ursula

sind in Bedrängnis immer da.

Im Laden hat Frau Reusch ihr Reich

und alle sind bedient sogleich.

Auch sie ist freundlich und gelassen

und abends sind gefüllt die Kassen.

Zur allgemeinen Zimmerpflege

ist Fräulein Gerda immer rege.

Mit immer freundlichem Gesichte

serviert sie täglich die Gerichte.

Stets freundlich und nie aufgebracht

Frau Müller über alles wacht.

Mit Ruhe, Charme und nie in Hast

bewältigt sie des Tages Last.

Von sieben Frauen ganz umhegt,

Herr Müller seine ,Hähne' pflegt.

Der ,Schultheißhahn' den Durst stets stillt,

der ,Shell-Hahn' manchen Tank noch füllt.

Zuvorkommend und stets mit Witz

versendet er manch Geistesblitz.

Nun hab ich dieses Haus besungen,

ich glaub, es ist mir fast gelungen.

Auch dieses Jahr ist bald verronnen,

die Pastors werden wiederkommen.“

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