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Bingen

Überlebende des Holocaust mahnt in Bingen zu Wachsamkeit

Rund 120 Jugendliche aus den zehnten Klassen waren von den Erzählungen der Holocaustüberlebenden Henriette Kretz sehr beeindruckt.
Rund 120 Jugendliche aus den zehnten Klassen waren von den Erzählungen der Holocaustüberlebenden Henriette Kretz sehr beeindruckt. Foto: RS Bingen

Als der rheinland-pfälzische Landtag anlässlich der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau vor 74 Jahren der Opfer des Nationalsozialismus gedachte, sprach Henriette Kretz in bewegenden Worten vor den Parlamentariern (wir berichteten). Auch an der Rochus-Realschule plus in Bingen war die Frau zu Besuch, die 1934 in Polen zur Welt kam und zu den jüdischen Menschen gehört, die den Holocaust überlebten. Fast zwei Stunden stand Henriette Kretz vor den rund 120 Schülern der zehnten Jahrgangsstufe und erzählte von ihrem Leben – beeindruckenderweise ohne Vorwürfe und Bitternis.

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Die heute 84-Jährige lebte mit ihren Eltern bis zum Einmarsch der Wehrmacht in Polen in behüteten Verhältnissen. Ihr Vater war ein angesehener Arzt und ihre Mutter, eine studierte Anwältin, kümmerte sich liebevoll um ihre Tochter. Henriette bekam zum ersten Mal einen Eindruck von den Kriegsgeschehnissen, als sie verwundete polnische Soldaten ...