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Rhein-Hunsrück

Mikrophon statt Manuskript: Bröhr schlägt neue Töne beim Empfang an

Marlon Bröhr griff diesmal zum Gesangsmikrofon und überließ das Reden einem anderen.
Marlon Bröhr griff diesmal zum Gesangsmikrofon und überließ das Reden einem anderen. Foto: Werner Dupuis

Sollte sich das Jahr 2019 so entwickeln wie der Neujahrsempfang des Rhein-Hunsrück-Kreises am Montagabend, so könnte es noch einige Überraschungen bereithalten. Die traditionell wichtige Veranstaltung im Kreishaus hatte in dieser Hinsicht so einiges zu bieten: Landrat Marlon Bröhr (CDU) hatte den Ablauf etwas anders gestaltet als sonst üblich.

Lesezeit: 3 Minuten
Von ihm gab es diesmal keine große Ansprache, keinen Rückblick und Ausblick auf die politischen Entwicklungen, auf die Hochs und Tiefs, keine Worte von ihm zur Brücke oder zum Kirchenasylstreit. Der Landrat griff zum Mikro – und begann zu singen. Vor Hunderten Gästen aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und der Verwaltung. ...
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Singe, wem Gesang gegeben: Thomas Torkler zum etwas anderen Neujahrsempfang

Jetzt singt er auch noch! Landrat Marlon Bröhr sorgte für Verblüffung beim Neujahrsempfang in der Kreisverwaltung. Bei eingefleischten CDU-Mitgliedern allerdings wohl weniger, wie unsere Zeitung aus gut unterrichteten Kreisen erfahren hat. Denn offenbar beglückte sie Bröhr beim Empfang nicht zum ersten Mal mit seiner glockenklaren Singstimme.

Da soll es in der Vergangenheit diverse Busfahrten zu CDU-Ausflügen gegeben haben, während der der Landrat Fahrgäste und Parteifreunde mit Nonstop-Gesang erfreut habe. Da die heimischen Unionspolitiker bislang noch nicht mit ihm gebrochen haben, hat Bröhrs Gesang wohl Unterhaltungswert. Das galt auch für Bröhrs Auftritt am Montagabend. Den absolvierte er mit der erfolgreichen Taktik „Augen zu und durch“!

Der Schreiber dieser Zeilen muss an dieser Stelle allerdings vorsichtig sein, war er doch Teil der Show, die er auf sechs Saiten mitgestaltete. Aber schließlich kann der Autor nun voller Stolz von sich behaupten, einen Landrat nicht nur journalistisch begleitet zu haben, sondern sogar einen singenden Landrat mit der Gitarre. In einem langen Musikerleben macht man schon so einiges mit.

Eine Sache muss noch klargestellt werden: Auf die Liedauswahl hatte der Gitarrist keinen Einfluss. Sicher wären ihm da schon einige andere Songs eingefallen, aber dann wäre es möglicherweise zu politisch geworden. „Über Sieben Brücken Musst Du Gehen“ wäre doch ein Knaller gewesen! Ob Marlon Bröhr sieben dunkle Jahre überstehen muss, wie es in dem Karat-Song heißt, sei mal dahingestellt. Überhaupt: Brücken-Lieder gibt's ja viele. Simon and Garfunkels Klassiker „Bridge Over Troubled Water“ zum Beispiel. Aber so unruhig war das Wasser am Mittelrhein ja in diesem Jahr nun wahrlich nicht.

Dann schon lieber „Mit 18“. Da singt Marius Müller-Westernhagen, dass er wieder zurück auf die Straße will. Das passt. Weil: Ein Landrat ist immer „on the road“, und wer weiß, wohin Bröhr sein Weg noch führt? Apropos „Weg“: Auf Sinatras „My Way“ konnte der singende Landrat locker verzichten, denn es gab wohl niemanden im Saal, der nicht schon gewusst hätte, dass Bröhr bei allen Dingen seinen eigenen Weg geht.

Und wenn wir noch ein bisschen beim Gehen bleiben, dann passte auch die Zugabe: „You Never Walk Alone“ (nicht die Fußballhymne, sondern die Mathou-Version). Wer den Titel politisch interpretieren will, wird sagen, dass Bröhr seinen weiteren politischen Karriereweg nicht allein gehen kann.

Die Mehrzahl der Gäste im Foyer der Kreisverwaltung entpuppten sich jedenfalls als Fürsprecher und honorierten die erfrischend andere Gestaltung des Empfangs mit tosendem Beifall.

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