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Mittelrhein

Im Weinbau werden die Flaschen knapp

Von Volker Boch
Frühzeitig hat Christiane Lambrich für ihr Dellhofener Weingut im November Flaschen bestellt. Das Weingut verfügt über ausreichend Lagerfläche, so konnte die Familie vorausschauend planen. Andere Winzer, die nach der großen Ernte 2018 Kapazitätsprobleme haben, hoffen jetzt auf Flaschen.
Frühzeitig hat Christiane Lambrich für ihr Dellhofener Weingut im November Flaschen bestellt. Das Weingut verfügt über ausreichend Lagerfläche, so konnte die Familie vorausschauend planen. Andere Winzer, die nach der großen Ernte 2018 Kapazitätsprobleme haben, hoffen jetzt auf Flaschen. Foto: Werner Dupuis

In den Weinkellern am Mittelrhein lagert feiner Wein für mehrere Hunderttausend Flaschen. Der Jahrgang 2018 hat in allen Qualitätsstufen und in großer Quantität geliefert – endlich wurde dabei auch die Menge erreicht, welche sich die Winzer in den vergangenen Jahren nur erträumen konnten. Die Frage ist nur, ob die Winzer auch kurzfristig an genügend Flaschen kommen, um diese Weine abzufüllen.

Lesezeit: 4 Minuten
In benachbarten Anbaugebieten sind in den vergangenen Tagen erhebliche Zweifel aufgekommen, dass die Betriebe nicht nach ihren Wünschen an Flaschen herankommen. Engpässe bei den Lieferanten, ein hoher Zuspruch nach Flaschen auf dem Markt und eine enorm gestiegene Anzahl an Formen und Verschlussarten haben die Situation verschärft. Da in vielen Betrieben aufgrund ...
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Was ein Händler zum Flaschenmangel sagt

Simon Münster, Juniorchef einer Flaschengroßhandlung in Bad Neuenahr-Ahrweiler, spricht von einer angespannten Situation auf dem Markt für Glasflaschen.

Grün- und Weißglas allgemein sowie bestimmte Formen wie Bordeauxflaschen sind besonders knapp. Vor allem für die Winzer unter seinen Kunden, die ihre Abfüllzeiten nicht wie Brauer oder Mineralwasserproduzenten punktgenau Monate im Voraus kalkulieren können und oft Spitz auf Knopf bestellen müssten, sei es momentan schwieriger an Flaschen zu kommen – jedoch nicht unmöglich.

„Aus dem Vollen schöpfen können wir nicht, aber wir haben schon gehamstert für unsere Kunden“, sagt Münster. Für Neukunden sei es dagegen schwer, kurzfristig an Flaschen zu kommen. Ein Grund für den Engpass sind defekte Schmelzwannen gleich bei mehreren deutschen Glashütten. Die Reparatur ist aufwendig und kann Monate dauern. Weitere Faktoren, die die Flaschenknappheit verschärfen: Immer mehr Fruchtsafthersteller stellen von PET auf Glas um. Zudem werden immer mehr verschiedene Flaschenmodelle nachgefragt und hergestellt. „Mittlerweile hat fast jeder Mineralwasserhersteller seine eigene Flasche“, sagt Münster. Bei den Winzern sei es ähnlich. Allein seit der Einführung des Schraubverschlusses hat sich beim Ahrweiler Flaschengroßhändler die Zahl der eingelagerten Flaschenmodelle von 40 auf 80 verdoppelt. „Von jeder Sorte kann man natürlich weniger lagern als früher möglich war.“ sim

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