Wenn der Landrat vom „schönsten Brief“ und vom „schönsten Schreiben seiner bisherigen Amtszeit“ spricht, dann nimmt er den Mund nicht zu voll – auch wenn man solche Politiker-Formulierungen zur Genüge kennt. Doch Marlon Bröhr benutzt solche Superlative nicht nur, um einem Minister Honig um den Bart zu schmieren. Sich als Landrat hinterher nachsagen lassen zu müssen, er habe eine Riesenchance verstreichen lassen, den Kreis flächendeckend in Sachen schnelles Internet entscheidend nach vorn zu bringen, das wäre blamabel gewesen für einen wie Marlon Bröhr.
Dabei wäre es gar nicht unbedingt seine Schuld gewesen, wenn es nicht gelungen wäre, den Kreis noch in das millionenschwere Förderprogramm hineinzubekommen. Es ist dem unermüdlichen Einsatz der Mitarbeiter der Kreisverwaltung geschuldet, unter Zeitdruck mit viel Klein-Klein-Arbeit die verlangte Antragsänderung hinbekommen zu haben.
Es war eng, der Landrat und seine Mitarbeiter wussten das. So sind Bröhrs Superlative auch als „puh, das war knapp“ zu interpretieren. Dass die Gemeinden die Beantragung an den Kreis abgetreten haben, war Grundvoraussetzung, denn das jetzt Erreichte wäre nicht nur ansatzweise geglückt, wenn jede einzelne Kommune das komplizierte Verfahren hätte durchlaufen müssen.