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Kreis Neuwied

Weinflaschen werden knapp: Einige Winzer können erst später abfüllen

Von Simone Funke
Im Weingut Scheidgen in Hammerstein werden Flaschen etikettiert. Dass das Abfüllen problemlos läuft, ist dieses Jahr nicht selbstverständlich: Die Flaschen werden knapp.
Im Weingut Scheidgen in Hammerstein werden Flaschen etikettiert. Dass das Abfüllen problemlos läuft, ist dieses Jahr nicht selbstverständlich: Die Flaschen werden knapp. Foto: Simone Funke

Die Etikettieranlage in der Produktionshalle des Weinguts Scheidgen läuft auf Hochtouren. Winzergeselle Michael Küppers legt letzte Hand an die Flaschen, die derzeit täglich zu Tausenden in dem Hammersteiner Betrieb abgefüllt werden. Den Wein ins Glas zu bekommen, ist für Georg Scheidgen und viele andere Winzer in diesem Jahr aber gar nicht so einfach – die Weinflaschen werden knapp.

Lesezeit: 2 Minuten
„Das ist ein Riesenproblem“, bestätigt der Winzer. „Früher konnte man Flaschen 14 Tage im Voraus bestellen. Jetzt muss man mit einer Vorlaufzeit von bis zu zwei Monaten rechnen.“ Schon im vergangenen Jahr musste er das Abfüllen des Rosés wegen Flaschenmangels verschieben. Über Wochen war kein Weißglas lieferbar. Gerade hat Scheidgen wieder ...
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Was der Händler zum Flaschenmangel sagt

Simon Münster, Juniorchef der Flaschengroßhandlung in Bad Neuenahr-Ahrweiler, spricht von einer angespannten Situation auf dem Markt für Glasflaschen. Grün- und Weißglas allgemein sowie bestimmte Formen wie Bordeauxflaschen sind besonders knapp.

Vor allem für die Winzer unter seinen Kunden, die ihre Abfüllzeiten nicht wie Brauer oder Mineralwasserproduzenten punktgenau Monate im Voraus kalkulieren können und oft „Spitz auf Knopf“ bestellen müssten, sei es momentan schwieriger an Flaschen zu kommen – jedoch nicht unmöglich. „Aus dem Vollen schöpfen können wir nicht, aber wir haben schon gehamstert für unsere Kunden“, sagt Münster.

Für Neukunden sei es dagegen schwer, kurzfristig an Flaschen zu kommen. Ein Grund für den Engpass sind defekte Schmelzwannen gleich bei mehreren deutschen Glashütten. Die Reparatur ist aufwendig und kann Monate dauern. Weitere Faktoren, die die Flaschenknappheit verschärfen: Immer mehr Fruchtsafthersteller stellen von PET auf Glas um. Außerdem werden immer mehr verschiedene Flaschenmodelle nachgefragt und hergestellt. „Mittlerweile hat fast jeder Mineralwasserhersteller seine eigene Flasche“, so Münster. Auch bei den Winzern seien immer mehr Modelle gefragt. Allein seit der Einführung des Schraubverschlusses hat sich beim Ahrweiler Flaschengroßhändler die Zahl der eingelagerten Flaschenmodelle von 40 auf 80 verdoppelt. „Von jeder Sorte kann man natürlich weniger lagern als früher möglich war“, erklärt der Händler.

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