In der Kriminalgroteske „Arsen und Spitzenhäubchen“ von Joseph Kesselring im Neuwieder Schlosstheater spielt das greise Damenduo (Susanne Flury und Ursula B. Kannegießer) die Hauptrolle, Männer wanken hier nur von einem Schock in den nächsten. Foto: Theater Friedhelm Schulz
Neuwied. Sie haben doch sicher auch eine nette, alte Dame in der Nachbarschaft. Eine mit den hübschesten Gardinen, die den besten Kuchen backt und mit dem Pfarrer Kaffee trinkt? Haben Sie sich je gefragt, was die in ihrem Keller macht? Im Schlosstheater kann man derzeit einem besonderen Seniorinnengespann zusehen. Hier vergrößern Abby und Martha ihre ansehnliche Sammlung von sprichwörtlichen Kellerleichen. „Spitzenhäubchen und Arsen“ heißt die fiese, kleine Kriminalgroteske von Joseph Kesselring, die schon seit beinah 80 Jahren ihre Zuschauer zu morbiden Lachanfällen reizt.
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Es ist eben urkomisch, wenn das greise Damenduo (Susanne Flury und Ursula B. Kannegießer) sich nonchalant damit brüstet, schon zwölf einsamen, alten Herren ohne Familie aus dem traurigen Erdendasein geholfen zu haben. Das Rezept dafür ist einfach: Ein Gläschen selbstgemachter Holunderwein mit einem Teelöffelchen Arsen und einer Prise Strychnin und Zyankali reicht aus.
