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Kreis Neuwied

Kinderärzte: Viele Wartezimmer im Kreis Neuwied sind übervoll

Von Christina Nover
Die Wartezimmer bei Kinderärzten im Kreis sind voll, zum Teil herrscht Aufnahmestopp. Doch auch wenn Eltern sich weitere Ärzte wünschen würden – laut der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz ist der Planungsbereich „überversorgt“. Foto: dpa
Die Wartezimmer bei Kinderärzten im Kreis sind voll, zum Teil herrscht Aufnahmestopp. Doch auch wenn Eltern sich weitere Ärzte wünschen würden – laut der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz ist der Planungsbereich „überversorgt“. Foto: dpa

Per Gesetz sollen Patienten schneller an einen Arzttermin kommen. Das gilt auch für Kinderärzte – und lässt Eltern im Kreis Neuwied deshalb aufmerken. Denn bei vielen Kinderärzten herrscht Aufnahmestopp – zumindest, was ältere Kinder betrifft. Eltern klagen immer wieder über lange Wartezeiten bei Terminen oder schlechte Erreichbarkeit von Praxen und tauchen deshalb auch vermehrt in der Bereitschaftsdienstzentrale und der Kinderklinik auf. Doch gibt es im Kreis tatsächlich zu wenig Ärzte? Und was sagen Mediziner selbst zu den Vorwürfen der Eltern? Wir haben uns zu dem Thema umgehört.

Lesezeit: 3 Minuten
Im psychosozialen Beratungsführer des Kreis Neuwied sind insgesamt neun Adressen für Kinder- und Jugendmedizin im Kreis aufgeführt. Bei einigen davon handelt es sich um Gemeinschaftspraxen, mit mehreren angestellten Ärzten – wie in Neuwied und in Asbach der Fall –, bei anderen handelt es sich um Praxen, in denen Ärzte alleine ...
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Elternandrang im St-Elisabeth-Krankenhaus

Wenn Eltern keinen Kinderarzt finden oder es ihnen bei der Terminvergabe nicht schnell genug geht, weichen sie mitunter auf Hausärzte oder Krankenhäuser aus. In der Kinderklinik des St-Elisabeth-Krankenhauses herrscht deshalb reger Betrieb, wie Chefarzt Dr. Michael Ehlen berichtet: „Die Praxen sind voll.

Deshalb kommen Kinder mit kleinen Wehwehchen ins Krankenhaus, die eigentlich zum Arzt gehören.“ Das Problem: Kinderärzte sind nicht mehr so leicht verfügbar wie früher. Nicht nur sind sie nur noch selten am Ort, sie legen auch mehr Wert auf ihre Freizeit. Ehlen spricht – ohne Vorwurf – von einer „anderen Ärztegeneration.“ Gepaart mit dem Umstand, dass die Schwelle, einen Arzt aufzusuchen, laut Ehlen gesunken ist, führt das zu mehr Arbeit im Krankenhaus. „Die Eltern sehen die Vorteile. Hier ist immer jemand da, die diagnostischen Möglichkeiten sind andere und hier bekommen sie auch ihr Rezept.“ Die Bad Hönninger Kinderärztin Barbara Sterz, die regelmäßig Dienste in der Kinderärztlichen Bereitschaftsdienstzentrale in Neuwied übernimmt, bestätigt den Andrang: „Die Bereitschaft der Eltern, ihre Kinder am Wochenende und Mittwoch Nachmittags dort vorzustellen ist sehr groß, deshalb ist dieser Dienst sukzessive voller geworden und auch für uns hartgesottene Niedergelassene wirklich sehr anstrengend.“ Sie kritisiert, dass der Dienst oft als Ausweichsprechstunde und für Bagatellen genutzt wird und wünscht sich mehr Verständnis für den Begriff Bereitschaftsdienst. cno
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