Projektentwickler: DK 1-Abfälle sind nicht gefährlich
Willi Wahl, ehemaliger Leiter der Abfallwirtschaftsbetriebe im Kreis Birkenfeld, ist von der Firma Gihl als Projektentwickler in Ellweiler beauftragt. „Ich bedaure es, dass bei diesem Vorhaben zu viel übereinander statt miteinander geredet wird“, sagt Wahl auf NZ-Anfrage. Denn er habe schon länger vergeblich versucht, mit dem Ausschuss in Ellweiler ins Gespräch zu kommen. Dass sei ihm nach wie vor ein Anliegen. „Denn es nützt nichts, Ängste zu schüren, die gar nicht nötig sind“, sagt Wahl.
Er betont, dass DK 1-Abfälle per Definition als „nicht gefährlich“ eingestuft sind. Die als Deponie vorgesehene Grube erhalte als Grundwasserschutz eine geologische Barriere, die zweite Grube soll rekultiviert werden. „Die Wasserfläche dort könnte also auch touristisch genutzt werden“, sagt Wahl. Unbegründet ist für ihn auch die Annahme, dass es mehr Schwerlastverkehr durch Ellweiler gäbe, da die Transporte größtenteils über die B 41 zur Deponie kommen würden. Richtig sei, dass nicht nur Abfall aus dem Kreis Birkenfeld in der Deponie eingelagert werden soll. Das habe er aber auch schon bei der Einwohnerversammlung im November 2016 gesagt. Wahl geht davon aus, dass Bauschutt aus einem Umkreis von 50 bis 100 Kilometern nach Ellweiler gebracht würde – pro Jahr 40.000 bis 60.000 Tonnen. Der Betrieb ist laut Wahl auf 40 bis 50 Jahre angelegt.
Aktuell werden pro Jahr etwa 6000 Tonnen Abfall aus dem Kreis Birkenfeld in die Gihl-Deponie in Sötern gebracht. Deren Kapazität werde aber in den nächsten Jahren erschöpft sein, was ein entscheidender Grund für die Umzugspläne ist. Dann fällt auch für den Kreis Birkenfeld die Entsorgungsmöglichkeit im nahen Nordsaarland weg. Den Bauschutt nach Mertesdorf oder zum Schneeweiderhof im Kreis Kusel zu bringen, sei vor allem wegen der höheren Transportkosten unwirtschaftlich. Zum Stand des Genehmigungsverfahrens sagt Wahl, dass die Aufsichtsbehörde SGD gefordert habe, dass Gihl noch einige Unterlagen nachreicht. Wenn dies voraussichtlich Anfang 2018 geschehen ist, werde der übliche Prozess mit Behörden- und Öffentlichkeitsbeteiligung in Gang gesetzt. „Dieser wird mindestens zwei Jahre dauern, sodass die Deponie nicht vor dem Jahr 2020 in Betrieb genommen werden kann“, sagt Wahl. Er hoffe darauf, dass er seine Argumente den Ellweilerern darlegen und ihnen auch mögliche Vorteile des Projekts aufzeigen kann. Einer davon ist finanzieller Natur: Gihl will den Verwaltungssitz der Betreibergesellschaft nach Ellweiler verlegen, was dem hoch verschuldeten Ort Gewerbesteuereinnahmen bescheren würde. ax